Sonntag, 2. Juni 2013

Wir packen einen Koffer ...

.. denn es geht ja bald los, die große Reise. 2014 steht vor der Tür und man möchte gerüstet sein. Die Reise wird nicht einfach. 8000 HvT's abreißen, Leuten erklären, dass das mit dem analogen Kabel nicht mehr so läuft, neue Technik aufbauen, wo man daran gar keinen Gefallen findet. Da muss man wissen, was man alles einpacken darf.

Wir packen also einen Koffer und nehmen mit...
  • eine Drossel
  • einen LTE-Schutzbrief für Analogrückbau
  • Verpflegungszusage vom Reiseveranstalter (Bund)
  • einen Freund gegen die Einsamkeit (Vodafone)
  • einen Besen (zum Auskehren der Technik der Konkurrenz )
  • gute Laune (braucht man immer)
  • Grimm's Märchenbuch als Equity-Story für die Eigentümer und Gläubiger (BaFin-befreit)
  • einen Shitstorm-Filter gegen 3% der Extensivnutzer
und ab geht's.


Wollen Sie mehr wissen?

  • Videoload jetzt Teil der Drosselung
  • Mittwoch, 1. Mai 2013

    Drosselkom - herje, warum denn nicht?

    Eigentlich wollten die Autoren des Blogs keine Lebenszeit für das Drosselkom-Thema nutzen. Wir erinnern uns alle: die Telekom plant, ihre ADSL-Internet-Flatrate-Tarife auf 75 GB SpeedStepDown zu limitieren.

    Der Termin ist gut gewählt, schließlich beginnt 2014 der HvT-Abriss. Die bisherigen Kundenverträge werden geändert werden müssen. Da ist verständlich, dass das T testet, was geht.

    Unverständlich ist die Empörung. VDSL-Tarife sind ja bereits auf 100 GB limitiert - und niemanden hat es bisher interessiert. Gerade VDSL, was primär zusammen mit Entertain ausgeliefert wurde. Man hat sich damals schon gewundert, wie das proprietäre System aus Unicast-Prefetch und Multicast-Distribution überhaupt von Dritten nutzbar sein soll. Netzneutralität? Bisher kein Thema.

    Doch nun soll alles anders sein. Zahlreiche Hobby-WLAN-Folks hängen an geteilten DSL'ern, so mancher Einstiegsprovider nutzt gebündelte ADSL'er als Upstream-Peering. All das wird nun ökonomisch hinterfragt, nicht unberechtigt. 75 GB sind daher für den Diskussionseinstieg sehr gut gewählt. Für einen einzelnen Privatnutzer ist diese Menge an Daten zur Zeit tatsächlich Utopie - schafft er nie, selbst mit Maxdome, Youtube und Windows-Updates zusammen.

    Das alles beweist nur immer wieder aufs neue, dass sich für VDSL bisher tatsächlich niemand interessiert hat. Nie im Leben hätte ein Mensch geglaubt, dass das, was bereits 5 Jahre usus war, plötzlich im Mainstream kritisiert wird. Willkommen in der neuen bunten Internetwelt!

    Hier muss man nicht mehr wissen.

    Eins noch: die Netzumstellung weg von den HvT's wird noch ganz andere Blüten hervorbringen. Man denke da an "nur noch per LTE versorgbare Kunden". Das alles ist schon jetzt eingepreist.

    Dienstag, 9. April 2013

    das kälteste aller kalten Ungeheuer

    wie es Nietzsche nennt, hat die engagierten Netzbetreiber wieder daran erinnert, dass der Winter bleibt. Wettbewerb ist eben nichts anderes als der Versuch, Begierden zu wecken. Nietzsche weiter: "Vernichter sind es, die stellen Fallen auf für Viele und heissen sie Staat: sie hängen ein Schwert und hundert Begierden über sie hin." Heute ist wieder einer dieser Tage der Wahrheit. Ein Tag, an dem eine weitere Falle zuschnappt. Der Leser des Blogs kennt das schon.

    In purer Salamitaktik wurstelt die Telekom seit Jahren in die Köpfe der Menschen. Versprechen und Zugeständnisse lösen einander ab. Gefühlt geht es voran. Doch mit beiden erkauft sich die Telekom Schritt für Schritt das Monopol zurück. Ein langer Marsch, der langsam am Ziel angekommen scheint. Und wenn man erstmal nichts mehr anderes kennt, wird auch nichts anderes mehr gegessen!

    Die großen Ausbauversprechen wurden nicht gehalten, vor allem nicht auf dem Land. Der Staat hat daraufhin freiwillig mit dem Konjunkturpaket seit 2009 nachgeholfen. Geld, Geld und nochmals Geld wurde dem Monopolisten in den letzten fünf Jahren vorn und hinten zugesteckt. Man lese die Ausschreibungsstatistiken zur Breitbandförderung! Schritt für Schritt hat sich der Staat damit auf dem Land ein gefestigteres Monopol geschaffen. Die Hauptargumentation beim Zuschlag für die Telekom waren oft die ihr auferlegten Regulierungsbestimmungen. Dann könnten das neue Netz auch andere nutzen...

    In den Städten oder dicht besiedelten Gebieten will es dagegen nicht klappen. Hier nutzen andere. Der Wettbewerb investiert fleißig mit eigenem Kapital und wirbt sogar erfolgreich Kunden ab. Zeit für die nächste Salamischeibe - Vectoring. Man müsste wieder Monopolist werden, um die Aufgaben zu erfüllen, die der Wettbewerb schon erfüllt. So lautet die Klageschrift der Telekom.

    Der Staat hat soeben eingelenkt. Nach einem ersten Entwurf der BNetzA darf die Telekom dort Monopolist sein, wo sie will, im übrigen auch nachträglich. Ein Regionaler Anbieter muss das Feld räumen, wenn er bestimmte Auflagen nicht erfüllt. Auch auf dem Land!

    Beim Bürger gehts vorbei. Was soll es auch, Hauptsache ist doch, dass "DSL" anliegt. 50, 100, 200 MBit/s - wer weiß schon, was da durch den Ether geht. Und die Vielfalt an Anbietern, die da möglich scheint -  Eigenmarke Congstar, Hauptreseller 1&1 und das Magenta T vermutlich. Alle anderen wollen ja schon gar nicht mehr mit dem Magenta Riesen. So toll ist die Zusammenarbeit. Vodafone setzt auf LTE, Telefonica und QSC ziehen sich aus den Hauptverteilern zurück, die es ab 2014 ohnehin immer weniger geben wird.

    Mit Vectoring wird's wie beim LTE oder VDSL. Erst die nächste Technologiegeneration erklärt uns dann ganz genau, was mit der bisherigen eigentlich so alles schief lief. Dann fragt man sich wieder, wie schlecht alles bisher war und freut sich auf die Zukunft.

    Wir geben hier eine kleine Prognose ab. Kupfer bleibt Kupfer. Wer bisher trotz ADSL2+ am KvZ keine 16 MBit/s hatte, wird ohne Umzug kein VDSL mit 50 MBit/s bekommen und auch kein Vectoring mit 100 MBit/s. Und da die Telefonnetze nun einmal baumartig in der Landschaft verzweigen, müssen sich die hinteren Reihen auch nicht unbedingt angesprochen fühlen. Vectoring entfernt das Nebensprechen. Eine Leitung verhält sich also so, als wäre sie allein. Turbo kann man das nicht nennen, eher Bugfixing. Auf 500m ist Ericsson damit auf 80 MBit/s statt 50MBit/s gekommen. Soweit die Fakten.

    Von Interesse ist dies ohnehin nur für 1% der Bevölkerung. Wer glaubt, mit der Geschwindigkeit kann man das Kartell der Kabelnetzanbieter - der eigentlichen Konkurrenz der Telekom in den Städten - brechen, der irrt. Ein Kabelnetzanbieter wird zunächst immer versuchen, einen Deckungsbeitrag pro Wohnung zu kassieren, gern gesehen sind ca. 10 EUR pro Monat und Wohnung. Die stammen direkt aus der Miete. Daraus schlägt er Kapital und bewirbt später scheinbar günstige Upgrades, wie 12,90 EUR für einen Internetanschluss oder weitere 19 EUR, damit der Kunde auch mal RTL sehen darf. Unterstützt wird die Branche vom SAT-Anlagen-Verbot. Mit 100 MBit/s Downloadrate hat das gar nichts zu tun.

    Die 100 MBit/s sind also nur ein Monopolisierungsvorwand. Manchmal lassen sich ja Menschen auf völligen Blödsinn ein. Bei solch kompetent untersetzten Behörden kann man sich das nicht vorstellen und muss sich folglich wieder an den Nietzsche halten, um es verstehen zu können.

    Wollen Sie mehr wissen?


    Wollen Sie es genau wissen?

    Dienstag, 26. Februar 2013

    Der Winter kommt!

    Ein neuronales Experiment.

    Robb Stark's Bedenken in aller Munde. Wer nicht weiß, wer Robb Stark ist, sollte einen Blick in die aktuelle Serienlandschaft werfen - "Game of Thrones" (GoT) ist nach dem Print-Bestseller ein Quotenhit aus US. Robb meint: "Der Winter kommt."

    Auch wenn uns die sogenannten Wissenschaftler seit Jahren einen klimatischen Erwärmungsbären auf den Rücken gebunden haben und die Politik diesen gern mit CO2-Gift-Zertitikaten und Energiekostensteigerung begegnete, scheinen die fetten Sommer-Jubel-Jahre jäh zu Ende zu gehen, denn es wird kalt. Da haben wir am falschen Ende gespart?

    Die Gnostiker wissen es. Die Experten leugnen es. Warmzeiten, Kaltzeiten wechseln sich ab - ein Narr, wer extrapoliert.

    Da wir uns hier primär dem Thema Breitband widmen, darf man die technologisch gedeutete ewige Skalierung nach oben als These von Experten deuten. In der Chipentwicklung wurden längst die GHz-Wettstreite mit denen der Core-Anzahlen abgelöst. Videoströme werden eher kleiner als größer. Und die Bandbreitennutzung wächst immernoch nach aktivierter Anwendung und Anwender statt nach pauschalem Monatsdurchsatz. Staatskanzleien sprechen man von zukünftigen Terrabit, obwohl der Bürger mit wenigen Mbit/s voll zufrieden scheint.

    Experten extrapolieren - nicht zu Unrecht.

    Expert (lat. "erprobt") deutet auf erlebte Erfahrung. Dies ist gut für Dinge, die sich häufig wiederholen, schlecht für solche, die für ihre Wiederholung länger benötigen, als man sich thematisch damit beschäftigt hat. Historiker bemüht ein Experte in der Regel seltener, da eigenes Erleben über Geschichte gestellt wird.

    In "GoT" dauern Jahreszeiten Jahre und nach einem sehr langen Sommer kommt nun der Winter. Und während man in den dort etablierten Häusern noch um Throne kämpft, steht einer der längsten Winter schon vor der Tür. Den Winter kennen viele nicht einmal.

    Die Sonne beherrscht nicht nur die Jahreszeiten, das Klima, sie beeinflusst die Wolkenbildung, die Psyche der Menschen, hier im realen Leben. Die Winter der letzten Jahre waren die sonnenärmsten, ungemütlichsten und kostenintensivsten.

    Normativ befinden wir uns seit 2010 in einem neuen Zyklus. Die Anzahl der Spots pro Jahr steigt zwar seitdem wieder, aber in einem unerwartet niedrigem Maß. Die NASA schiebt alljährlich das zu erwartende Maximum weiter in die Zukunft. Man könnte meinen, die NASA berichte über die Währungstabilität des EURO, Politikbegeisterung, wirtschaftliches Wachstum oder Kinderreichtum.

    Tag der Wahrheit? Der Winter ist schon da!

    Und in der Regel erwarten uns weitere 15 Jahre Winter. Die Hoffnung auf den ewigen und immer stärkeren Sommer wird sich an der kalten Wahrheit messen müssen.

    Der Winter ist nicht schlimm. Im Winter rückt man zusammen. Man überdenkt. Man ruht.

    Wollen Sie mehr wissen?
  • Game_of_Thrones bei Wikipedia
  • Sonnenzyklenprognose aus 2008
  • aktueller Zyklus (NASA)
  • Montag, 25. Februar 2013

    Tod des Telefonnetzes - zweiter Akt

    Nachdem die Einführung paketvermittelter Telefonie (VoIP) inzwischen allen Kritikern zum Trotz eingeführt wurde und das Telefongespräch vom Festanschluß oder Mobiltelefon befreite, sprengt ausgerechnet einer der großen Mobilfunkanbieter, also einer, der jahrelang mit Telefonminuten die höchsten Profite eingefahren hat, die nächste Barriere: Telefongespräche kosten nichts mehr.

    Selbst wenn es nur ein Werbegag eines sterbenden Netzanbieters sein sollte. Die Idee ist ausgesprochen und wird weitere Anhänger finden.


    Wollen Sie mehr wissen?
  • mit O2 kostenlos telefonieren
  •