Donnerstag, 31. Dezember 2009

Geburtstagsbilanz

Ein Jahr geht zu Ende, ein Geburtstagsjahr. Die Liste der Geburtstagskinder liest sich wie eine Aufforderung, Lehre aus der Geschichte zu ziehen...

  • 2000 Jahre Varusschlacht
  • 800 Jahre Magdeburger Dom
  • 600 Jahre Universität Leipzig
  • 400 Jahre Galileis Fernrohr
  • 400 Jahre Keplersche Gesetze.
  • 260. Geburtstag Johann Wolgang Goethe
  • 250. Geburtstag Friedrich Schillers
  • 200. Geburtstag von Edgar Allan Poe
  • 200. Geburtstag Felix Mendelssohn Bartholdys
  • 200. Geburtstag Charles Darwins
  • 100. Geburtstag Heinz Erhardt
  • 100 Jahre Deutsches Jugendherbergswerk
  • 60. Geburtstag der Bundesrepublik Deutschland
  • 40. Jahrestag der bemannten Mondlandung
  • 10 Jahre Breitband in Deutschland

    Wir befinden uns im zweiten "langen Jahrhundert".

    Im ersten änderte die französische Revolution 1789 die Verhaltens- und Denkweisen grundlegend. Damals erhöhte die Verkehrsrevolution und die Suche nach Arbeit die Mobilität. Städte wuchsen nicht nur in inrer Anzahl, deren Urbanisierung entwickelte eine spezifisch neuzeitliche städtische Lebensweise. Es war nun das Jahrhundert des Bürgertums und der bürgerlichen Gesellschaft. Die Herrschaft der Industrie und des Besitzes dominierten.

    Zu diesem Kapitel gehören Napolean, die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 der Wiener Kongreß und die neue Unabhängigkeit der Universitäten von der Kirche, die wissenschaftliche Erforschung von Amazonien und Afrika und natürlich die Evolutionstheorie.

    Aber auch die Überzeugung vom neuen Geist der Gesellschaft war ein wichtiger Punkt. So wurde 1807 der Jurist Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein entlassen, weil er kritisiert hatte, dass geheime, niemandem Rechenschaft schuldige Kabinettsräte den König bei den Regierungsgeschäften berieten. Napolean beruf ihn in das Amt des leitenden Ministers in Preußen. Fünf Tage später erließ König Friedrich Wilhelm III. ein von Stein ausgearbeitetes Edikt, das die Leibeigenschaft der Bauern beseitigte.

    200 Jahre später startete die Maueröffnung 1989 eine Epoche, die sich als Kommunikations- und Informationsgesellschaft verstehen sollte. Die Kommunikation wurde schneller und Informationen einfacher zugänglich. Einseitig verkündete Botschaften (wie beim Radio oder TV) werden zunehmend durch Interaktion und Diskussion abgelöst. Es wird das Jahrhundert des Individuums sein. Doch für ein Fazit ist es noch zu früh.

    Auch in diesem Jahrhundert herrscht noch Krieg, vor allem ein Krieg mit Informationen. Unsere heutigen Könige nutzen die neuen Freiheiten für ihre alten Bedürfnisse, von Vogelgrippe über illegale Urananreicherung bis zum Terrorismus wird alles hyperaktiv verkommuniziert. Auch hier werden sich Völker zusammenschliessen müssen, diese Methodik in ihre Schranken zu verweisen. Die neue Unabhängigkeit heißt im 21. Jahrhundert Unabhängigkeit vom Kapital.

    In 4 Jahren soll das alte Telefonnetz in Deutschland abgeschaltet werden. Dann wird sich zeigen, wie stark Kontroll- und Steuermechanismen das junge und innovative Kind "Internet" vergewaltigt haben. 2014 soll dann auch jeder Deutsche dieses Breitbandinternet zu Hause haben. Spätestens dann wird jeder Mensch in die Revolution der Kommunikationsgesellschaft einbezogen worden sein und die Folgen verinnerlichen.

    Unterstützen Sie den Ausbau von Breitband ohne Monopol. Nutzen Sie das Netz, um die neuen Internetgesetze zu verstehen. Gestalten Sie diesen Prozess mit.

    In diesem Sinne einen guten Rutsch ins neue und entscheidende Jahrzehnt.
  • Mittwoch, 9. Dezember 2009

    WMAN kommt nach Zabitz

    Nach 10 Jahren Breitband in Deutschland erhält auch Zabitz ein hochmodernes Breitbandnetz.

    Fehlende Breitbandanschlüsse sind ein spürbares Hemmnis für Neuansiedlungen oder den Ausbau von Unternehmen. Während in Ballungsgebieten die Zugänge zum Internet immer schneller werden, müssen viele ländliche Regionen immer noch ohne hochleistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur auskommen.

    Als vor vier Monaten in Köthen die WMAN Konferenz stattfand, hatte so mancher Bürgermeister noch seine Zweifel. Was ist WMAN? Schnelles Internet in unserem Ort, wo doch in den letzten Jahren so vielen Zusagen nur Absagen und Enttäuschung folgte?

    Heute eröffnete Landrat Uwe Schulze nun den ersten Ortssektor der Gemeinde Zabitz, der damit am neuen flächendeckenden Breitbandnetz angeschlossen wurde. Die Teilnehmer können nun über eine kleine Aussenantenne mit Geschwindigkeiten bis zu 3000 Kbps im Down- und Upstream im Internet surfen. Im kommenden Jahr soll die Leistung weiter ausgebaut werden. Dann wären bis zu 6000 Kbps möglich.

    Das Hochleistungsbackbone aus Glas und Funk versorgt dabei jede Gemeinde mit einem Internetsignal. In einem zweiten Schritt werden nun die Gemeinden des Landkreis Anhalt-Bitterfeld erschlossen, ohne Einsatz von Fördermitteln oder finanzieller Belastung des Gemeindehaushalts.

    Die zum Einsatz kommende WMAN Technologie setzt auf ortsfeste Funkzugänge innerhalb einer Mikrozelle eines Ortsteils. Im Umkreis von bis zu einem Kilometer können leistungsstarke Breitbandzugänge geschaltet werden. Das WMAN ist eines der sogenannten Next Generation Networks (Netzwerke der nächsten Generation), die bis 2014 weltweit das bisherige Telefonnetz ablösen sollen. Telefoniert wird dann nämlich nur noch über das Internet, der Kunde spart sich die Grundgebühren. Für die Kunden entsteht beim WMAN aber kein Druck zum Umstieg, sie können weiterhin parallel ihren Telefonanschluß weiternutzen und den Zeitpunkt des Umstiegs selbst wählen.

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  • Zabitz
  • Eröffnung WMAN Zabitz
  • TV Beitrag
  • Montag, 7. Dezember 2009

    ein Kühlfach, bitte.

    Wem sind sie nicht bekannt? Erst wollte man Breitband, am Ende gab's nur asymmetrisches DSL mit vielen grauen Kästen am Straßenrand. Ortsoptik ade. So mancher fragte sich, ob diese wuchtigen Schränke gleich das ganze Internet beinhalten, quasi als moderner Ansatz des Zugangs.

    Doch heute offenbarte sich der wahre Zweck. Die Regulierungsbehörde erlaubt ab sofort den Konkurrenten der Deutschen Telekom, künftig eigene Geräte in bestehende Verteilerkästen der Telekom einzubauen. Sie verspricht sich davon mehr Wettbewerb beim Ausbau und damit eine bessere Versorgung der Nutzer.

    Da wäre es doch überhaupt nicht vermessen, den Einbau eines Kühlfachs einzufordern, optional mit frisch zapfbarem Hopfenbräu. Das ist definitiv ein "Gerät", hilft bei jedem Ausbau und versorgt die Nutzer auch besser. Die Kabelkanäle dürfen auch mitgenutzt werden, sodaß sich das Nachfüllproblem kurzfristig gelöst hat.

    Oder meinte die Regulierungsbehörde, daß jemand tatsächlich Zugangstechnik dort einstellen wird, um mit dem alten kupferbasierten DSL zu arbeiten?

    In jedem Fall ist Eile geboten, denn nur der erste, der sich meldet, wird frisches Bier aus dem Multifunktionsgehäuse anbieten können (oder was auch immer man multifunktional so vor hat).

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  • Multifunktionsgehäuse frei für Wettbewerb
  • Dienstag, 1. Dezember 2009

    Breitband auf dem Land

    10 Jahre ist nun der erste offizielle private Breitbandanschluß alt, dies betrifft die veraltete DSL-Technik ebenso, wie den ersten (u.a. funkbasierten) MAN-Anschluß. Die Bedeutung des Breitband hat sich in dieser Zeit fundamental geändert. Denn die technische Realisierung tritt zunehmend in den Hintergrund.

    Weitere 10 Jahre zuvor wuchsen Bildschirmtext (BTX) und Mailboxen (BBS) als elektronische Kommunikationsform aus dem nichts und organisierten die ersten Nachrichten-Netzwerke. Während BTX zentralisiert und monopolisiert betrieben wurde, vernetzten sich Mailboxen unabhängig und maschenartig. Letztlich wählte man mit seinem Modem über die Telefonleitung einen (in heutiger Formulierung) Provider für Nachrichten und E-Mail an.

    Im Grunde ist das technische Prinzip geblieben, nur mit der Möglichkeit eines Sofortwechsels des Anbieters (durch den sogenannten Link), der besseren Präsentationsmöglichkeit und natürlich auch der schnelleren Bereitstellung der Informationen wurde dem Nutzer eine Welt des gleichzeitigen Mehrfach- und Multifunktionsangebots offenbart. Öffnet ein Internetnutzer eine Webseite, so "nutzt" er neben einer Animation eines Werbeanbieters, einem Informationsangebot in Form eines Artikels mindestens auch ein Statistikangebot eines weiteren Anbieters.

    Die Anbietermotivation allerdings hat sich geändert. Der Nutzer nimmt die Dienste nicht mehr einzeln und freiwillig wahr, sondern zwangsweise eine ganze Reihe von ihm auferlegten Angeboten. Der Nutzer wird zum Benutzten. Er wird mit Werbung penetriert, analysiert, überwacht. Nur mit zusätzlichem technischen Aufwand gelänge es, ungewünschte Dienste zu filtern.

    Diese neue Rolle wird von der Begeisterung des Nutzers, zunehmend selbst am Internet teilzunehmen, unterstrichen. So laden Kiddies heute ihre privatesten Fotos in Community-Portale, um ihren Anspruch, sich zu zeigen und anerkannt zu werden, einzufordern. Editoren von Blogs notieren ihre kritischsten Gedanken und publizieren an ein Milliardenpublikum. Fotos aus den entlegensten Winkeln der Erde reichern virtuelle Karten an und gestalten sie authentischer. All diese inhaltlichen Werte erzeugen beim Anbieter einen höheren Nutzen, als beim Teilnehmer selbst.

    Man könnte also den Spiess inzwischen umdrehen und fragen, warum nicht die Anbieter von Webdiensten den Breitbandausbau finanzieren. Denn jeder entlegenste Landstrich ist doch inhaltlich betrachtet an unverfälschten Meinungen, seltenen Bildern reicher als die übervölkerten Metropolen?

    Das Breitband auf dem Land ist nicht die Anbindung der übrigen, der ungewollten, sondern überhaupt erst eine Vollendung der Nutzerprofile und damit eine Bereicherung des Internets. Wer wäre bereit, für diesen Aspekt zu zahlen?

    Montag, 30. November 2009

    Zwangstrennung ab Sieben Millionen

    Eigentlich ist ja 2009 das Jahr der Milliarden und des Geldes, doch diese sieben Millionen werden in klassischen, aussterbenden Telefonanschlüssen gerechnet. Jährlich schwindet das Vorkommen dieser Spezies. Nach Medienberichten werden diese komplett abgeschalten, sobald die siebener Grenze unterschritten wird. In vier Jahren soll es soweit sein.

    Der Startschuss dieser evolutionären Deselektion ("Zwangsmigration") begann diesen Mai, als die Telekom alle ISDN-"Komfort"-Verträge kündigte und den Kunden somit erstmalig begreiflich machte, daß es nicht mehr so weiter geht, daß eben irgendwann ein Schlußstrich gezogen wird, ob der Kunde nun will oder nicht.

    Damit reduziert sich für den Kunden nicht nur die Anzahl nutzbarer Dienste, sondern auch die Anzahl von Anbietern. Er wird nur noch Dienstleister wählen können, die tatsächlich vor Ort eigene Infrastruktur besitzen, ein sogenanntes Next Generation Network.

    Bei den NGN-Anschlüssen laufen auch Telefonate komplett über das Internet. "Die Übertragung von Sprache mittels Voice-over-IP ist damit nur noch einer von vielen Diensten", meint DVPT-Vorstand Hans Joachim Wolff. Es fehlt auch meist die Notstromversorgung. Bei einem Ausfall der normalen Energieversorgung ist der Teilnehmer bei fehlender USV nicht erreichbar und kann nicht telefonieren. Auch stehen zahlreiche ISDN-Dienstmerkmale stehen nicht zur Verfügung (z. B. Gruppe-4-Telefax, B-Kanalbündelung, Datex-P). Welchen Vorteil bringt dieses neue Telefon?

    Es dient eben nur noch dem Telefonat und kommt ohne Grundgebühr daher. Die Zukunft des neuen Telefons ist das SIP-Protokoll. Bereits heute können Breitbandnutzer Telefonanschlüsse ohne Grundgebühr nutzen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Symmetrie von Breitbandanschlüssen, denn schliesslich telefoniert man nicht nur durch Zuhören, sondern möchte seinem Gesprächsteilnehmer auch mal etwas mitteilen.

    Da ist es doch gut, daß der WMAN-Ausbau als NGN mit symmetrischen Bandbreiten daherkommt.

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  • Radikalumbau
  • SIP Telefonie ohne Grundgebühr
  • Dienstag, 17. November 2009

    Sie kommt nicht, sie kommt, sie kommt nicht ...

    Es gibt ja noch viele Menschen, die mit dem Namen Deutsche Telekom eine längst verloschene staatliche Organisation unter dem Namen Deutsche Bundespost verbinden. Daß der Konzern inwzischen privat funktioniert, kann man tatsächlich nicht erkennen, denn genauso wie der der Staat spart und spart sich der Konzern kaputt und macht dennoch Schulden. Nach dem Quartalsbericht QIII/2009 beträgt der Konzernumsatz 48,4 Milliarden, die Netto-Finanzverbindlichkeiten steigen auf 42,4 Milliarden Euro. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit erkennt man Parallelen, es werden gezielt neue Sprachregelungen getroffen, wie folgendes Beispiel zeigen soll.

    In vielen Gegenden Deutschlands meinen Menschen, die Telekom hätte den Ausbau gestoppt, so zum Beispiel in Rheinbach, Rackwitz, Bad Tölz-Wolfratshausen oder Löningen. Diese Menschen sinieren darüber nicht in ihrer Wohnung zu Hause, sondern "stolpern" geradezu über die Tatsachen, wie offene Kabelschächte oder Kabelenden auf den Straßen.

    Aber hat deswegen die Deutsche Telekom ihren Ausbau gestoppt? Der O-Ton der Telekom sagt hierzu kurzgefaßt (die Originalfassung liegt unterhalb des Textes bereit): 800 Gemeinden waren laut Bundesregierung im Januar 2008 unterversorgt, in 2008 hätte die Telekom nun 400 Kooperationen zum Breitbandausbau abgeschlossen, in 2009 nochmal 400 Kooperationen. Da bleibt uns allen nur, dem Bonner Konzern herzlich zu danken und zu gratulieren. Wer nachrechnet, wird erkennen, daß das Breitbandproblem damit bereits 2009 behoben wurde, denn 400+400=800. Nicht nur gut, sondern doppelplusgut.

    Es müssen sich wohl alle anderen irren, wie die Bürger, die alle Fakten täglich in ihrem Ort prüfen können, die Bundesregierung, die eine Breitbandinitiative ins Leben ruft, die Regulierungsbehörde, die zur besseren Erschliessung Zugänge anderen privaten Anbietern zum Telekom-Netz schaffen möchte und natürlich die vielen privaten Anbieter und Initiativen, die inzwischen mit weitaus moderneren Technologien ihr Breitbandangebot ausbauen.

    Es wäre also denkbar, daß potemkinsches DSL gebaut wird, denn dort, wo Sekt und Kaviar genossen werden, leistet man sich gern eine Kulisse, die den wahren Stand verschweigt. Ob das bei der Deutschen Telekom so ist, sollten Sie selbst herausfinden.

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  • Telekom spart sich kaputt
  • Quartalsbericht Telekom Q3/2009
  • Meldungen aus Rheinbach
  • Meldung aus Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Meldung aus Löningen
  • O-Ton
  • Telekom scheitert gegen Regulierer
  • Potemkinsches Dorf
  • Doppelplusgut im Neusprech
  • Freitag, 6. November 2009

    Da waren es nur noch vier...

    Darwin hatte Recht. Sehr evolutionär geht es derzeit in der Wirtschaft zu. Was nicht selbst lebensfähig ist, stirbt. Da nützt es auch nichts, daß die moderne "Gesundheitspolitik" Neandertaler und Dinosaurier mit Tropf und Medikamenten am Leben hält. Dennoch scheint es, daß wir den Tod doch noch nicht ganz besiegt haben. Und so zwängt sich der Herr Darwin mit seiner Theorie wieder in die Moderne und lächelt ganz heimlich über die täglich publizierte Akzeptanz seiner Aussagen.

    Nun gibt es nur noch vier große Anbieter, bei denen man auf einen Breitbandanschluß in vielen Regionen noch vergeblich warten kann. Neusten Forschungsergebnissen zufolge starben die Dinos erst vor 20 Millionen Jahren aus.

    Warten Sie nicht 20 Millionen Jahre auf Ihren Anschluß. Melden Sie sich bei einem regionalen Anbieter an und unterstützen Sie damit die Artenvielfalt und den Fortschritt.

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  • Hansenet verkauft
  • Sonntag, 18. Oktober 2009

    Virtuelle virtuelle Realität

    Als Medium ist das Internet nicht virtueller als jede Tageszeitung. Man kann es zwar nicht anfassen, aber alle Dinge, die man darin liest oder sieht, sind nach Meinung der Autoren ausgewählt und in Szene gesetzt. So mancher hat sich schon an die Diskussionen gewöhnt, ob ein Autor nicht eigentlich Werbung machen würde, warum dies oder jenes Thema totgeschwiegen oder warum ein Sachverhalt einseitig dargestellt würde. Es ist also nicht die Realität, die man bewundert, sondern etwas virtuelles. Wer im Internet liest, erkennt das bei Zeitungen umso mehr. Doch die bekannten Zugangsprovider bringen diese Virtualität in eine neue Dimension, in ihre eigene.

    Stellen Sie sich vor, sie schlagen die Sonntagszeitung auf. Sie erwarten die üblichen schlechten Nachrichten, ein witzige Begebenheit und ein Kreuzworträtsel, vielleicht noch ein Sudoku. Doch heute sind die Bilder irgendwie unscharf. Das untere Drittel aller Seiten fehlen völlig und jede Anzeige - auch die Kleinanzeigen - wurden vom regionalen Bäcker aufgegeben. Das Sudoku fehlt völlig. Klingt absurd?

    Stateful Packet Inspektion macht es möglich, zumindest im Internet. "Wer [..] die mobilen Datendienste von T-Mobile oder Vodafone nutzt und dabei eine Webseite aufruft, muss sich einer Tatsache bewusst sein: Er bekommt nicht die Informationen übermittelt, die der Anbieter von seinem Server abschickt.", meint ZDNet. Bilder werden verändert, Inhalte reduziert und Javascript eingeschleußt. Sowas kannte man bisher nur von Hackern. Es wird virtueller.

    Wer Zensursula mit ihrer Internetzensur im Blick hat, liegt weit daneben. Dieses Kapitel kommt noch. Derzeit geht es den Anbietern nur um Bits und Bytes. Für jedes Byte gespaarte Bandbreite, wird der Inhalt verbogen, verdreht, zerhakt und am Ende in komprimierten Fragmenten ausgeliefert.

    Ein Schelm, wer sich bisher Teil einer langfristigen Modernisierung des mobilen Internets (Long Term Evolution) vermutete. Mit Bandbreiten von bis zu 14 Mbits wurde bereits geworben.

    Doch wer UMTS bereits in Nutzung - oder besser zum experimentieren - hat, der wird wissen, daß ein UMTS-Zugang - sollte er überhaupt vorhanden und nicht spontan auf EDGE oder GPRS zurückgefallen sein - nur mit 200 Kbits daherkommt und damit kein Bild und Seite unter einer Minute übertragen kann. Breitband war das noch nie. Nun bekommt man mit dem mobilen Modem nur noch Datenreste, Müll.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht verbietet Zensursula in Zukunft das Internet komplett, dann muss man sich als UMTS-Nutzer auch nicht mehr über Datenreste beschweren. Oder man wechselt zum WMAN. Dort wird noch beim Kunden abgeliefert, was vom Server des Anbieters auf die Reise geschickt wurde.


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  • Gefälschte Inhalte
  • CCC bei Zensursula
  • 14 Mbits UMTS
  • Montag, 5. Oktober 2009

    Förderung

    Mit kühner Kraft schwingt die Staatsregierung Sachsen-Anhalt ihre Peitsche. Zucker gab's genug. Jetzt heißt es "Vorwärts, der Zweijahresplan ist noch zu schaffen!". Es geht hier nicht um eine Neuauflage des Arbeiter- und Bauernstaates, auch nicht um ein Derivat des Schimmelreiters, sondern um die sagenumwobene Breitbandförderung. Man hat in Magdeburg verstanden, daß es um's Geld geht. Und je mehr Geld man ausgibt, desto mehr meint man, etwas erreicht zu haben. So zahlt man gern und natürlich aus dem Sack des Steuerzahlers. Diesmal sollen aber die Gemeinden zahlen, das erfordert etwas Geschick.

    Erst "neulich" bürgte die Stadt für den Neubau des städtischen Stadions einer Betreibergesellschaft mit 15 Millionen EUR und zahlte sogar noch 360.000 EUR pro Jahr als Betreiberzuschuss. Inzwischen hat man den verlustreichen Betreiber aufgekauft, um eine Pleite und dadurch die Fälligkeit der Bürgschaft aufzuschieben. Trotz der Zuschüsse entstanden bisher 600.000 EUR Verlust pro Jahr. Solche Geschichten werden in Deutschland viele geschrieben, in Magdeburg möchte man scheinbar vorn dabei sein.

    Ähnlich vorsorglich kurbelt man gerade das Breitbandgeschäft im Land an. Es hat sich herumgesprochen, daß inzwischen nicht mehr jeder für alles Fördergeld erhält, erst recht nicht Zuschüsse. Eine Gemeinde, die den Ausbau mit Geld vorantreiben möchte, muß zunächst nachweisen, daß der "Markt" versagt hat. Jede Förderung wird darauf penibel vorab genehmigt und danach geprüft. So ist es nicht verwunderlich, daß bereits 2008 die Europäische Kommission in Ihrer Genehmigung davon spricht, daß man zunächst einmal erfragen soll, ob es denn jemand aus eigenem Antrieb plant.

    Der Magdeburger Ansatz lautet natürlich spontaner und wesentlich frischer, schliesslich steht man hier nicht umsonst so früh auf. Sächsisch-anhaltinische Gemeinden heften einfach all Ihre Ortsteile für einen Monat an die Pinnwand des Breitbandportals Sachsen-Anhalt und meinen, wenn dort niemand vorbeikäme oder keiner umgehend alle Orte erschliessen wöllte, ein Marktversagen nachgewiesen zu haben. Kaum sind die letzten Stunden dieses Monats um, wird frischen Mutes mit den üblichen Verdächtigen über Aufträge, Wirtschaftslücken und natürlich Fördergelder gesprochen. Man fühlt sich wieder frei.

    Nur was passiert, wenn die Fördergelder in einen betriebsunfähigen Breitbandausbau gesteckt wurden, vergleichbar mit dem Bau des Stadions? Soll dann der Steuerzahler Jahr für Jahr nachschiessen?

    Bis zu 90% an Zuschüssen lobt der Staat für's Breitband aus. Nur den Rest muss die Gemeinde tragen. Doch wer viel bekommt, riskiert heut auch viel. Wurde in der Hast, die Gelder einzustreichen, den harten Bedingungen der EU Kommission nicht entsprochen, müssen die Gelder mit Zins zurückgezahlt werden. Für's Breitband abgesparte 10.000 EUR Investitionen können so im Fall der Fälle 90.000 EUR + Zinsen Defizit bedeuten. Wer will schon seine Lebensqualität für einen Lutscher riskieren?

    Da ist es doch eigentlich gut zu wissen, daß WMAN ohne Fördergelder ausgebaut wird. Förderung besteht doch nicht nur aus Kapitalvernichtung. Die Kommunikation spielt eine der wesentlichen Rollen. So kann der Erfolg auch ohne Vergabe von Fördermitteln eintreten. Es wäre ein bewundernswertes Ziel, wenn durch die Initiative der Bundesregierung die Erkenntnis reift, daß der (Breitband)markt tatsächlich nur befragt werden muß und man dadurch feststellt, daß dessen Leistungsfähigkeit weitaus besser ist, als vermutet. Können wir heute noch die richtigen Fragen stellen?

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  • Bund der Steuerzahler
  • Förderrichtlinie SA
  • Förderrichtlinie EU
  • Samstag, 19. September 2009

    HD Video im WMAN

    Die Evolution hat etwas bewundernswertes an sich. Was funktioniert, das kommt zusammen. Als absolute Highend- und ressourcenfressendste Maximumausbaustufe einer Internetanwendung gilt derzeit Video in Full HD. Während die private Fernsehsender HD wieder zurückgebaut haben und die öffentlich-rechtlichen Testbilder senden, blüht bereits im Internet ein bunter Garten an neuen hochauflösenden Erlebnissen. Welche Mindestanforderungen stellen Videos, die mit moderner Videokompressionstechnik in Internetportalen bereitgestellt werden?

    Zum Vergleich: Das PAL-Fernsehbild besitzt 768 horizontale Punkte und 576 Zeilen. Das digitale Fernsehbild basiert auf einem MPEG2-Codec mit ca. 4Mbits Datenrate.

  • Youtube
    Normale Qualität: 1/2 Fernsehbild, 1/3 Zeilen (320×180):
    Codec: Sorenson - 25fps - 22hz mono audio
    350kbit/s

    Hohe Qualität: 2/3 Fernsehbild, 1/2 Zeilen (480×270)
    Codec: Sorenson - 25fps - 44hz stereo mp3 audio
    1 Mbit/s

    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: H264 - 25 fps - 44hz stereo 254kbit/s AAC audio
    2Mbit/s


  • Sevenload
    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: H264 - 25 fps - 44hz stereo 96kbit/s AAC audio
    1,8Mbit/s


  • Dailymotion
    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: VP6 - 25 fps - 44hz stereo 96kbit/s mp3 audio
    1,3Mbit/s


    Mit moderneren Kompressionsmethoden (Codecs) benötigen die Videos weniger Datenraten, behalten dennoch Schärfe, Farbe und Flüssigkeit. Während MPEG2 als "alter Hase" unter den industriellen Codecs noch 4 Mbits Bandbreitenbedarf für ein Video mit PAL-Auflösung benötigt, schaffen es seine Nachfolger, der H.264 oder der VP6, eine HD 720-Auflösung auf 2 Mbits zu reduzieren.

    Brandneue Codecs, wie der VP7 und VP8 der Firma On2 schaffen es bereits heute, Full HD (HD 1080) auf 2Mbits zu reduzieren. Es ist nicht zu erwarten, daß die Auflösung der Medien in den kommenden Jahren weiter rapide steigt. Stattdessen werden 3D oder Interaktion stärker Einfluß nehmen, die allerdings weniger Einfluß auf die Datenrate, als auf das Erlebnis haben.

    Mit einem Breitbandanschluß ab 2 Mbits verfügt also jeder Teilnehmer bereits über einen FULL HD Fernsehanschluß. Wem der PC zu kompliziert erscheint, kann sich für unter 150 EUR einen Netzwerkplayer zwischen Fernseher und Internetanschluß stecken und so bequem mit Fernbedienung ins neue Fernsehzeitalter starten.

    Der Besuch der 15 Minuten langen Tagesschau im Internet bedeutet ca. 22 MB Downloadvolumen.

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  • Full HD mit 2 Mbits
  • Netzwerkplayer
  • ARD & ZDF Testbilder HD
  • private stellen HD ein
  • Tagesschau
  • Donnerstag, 17. September 2009

    Nach dem Wahltag ist Zahltag - auch beim Breitband.

    Es ist die Ruhe vor dem Sturm.

    Prolog

    Dreieinhalb Jahre Schauspiel mit überwiegend heiterem Inhalt liegen hinter Deutschland. Im Mittelpunkt die eigene Schuld, dergleichen Dummheit, Leichtsinn oder Eitelkeit, durch Mißverständnisse oder Irrungen in gefahrlose Konflikte geraten, doch scheinbar glücklich geendet? So zumindest definiert sich eine Komödie und so meint man, haben wir die Krise überlebt. Endlich auch beim Breitband.

    Die Breitbandinitiative strotzt vor Millionen aus dem Konjunkturpaket II und Minister zu Guttenberg zieht eine "positive Zwischenbilanz der Breitbandstrategie". Nochmal gut gegangen.

    1. Akt - die Eitelkeit

    Daß die Telekom nicht mehr ausbaut, ist mit Geheimnis nicht mehr zu umschreiben. Vereinzelte Teenies, die zu Hause noch ein Plakat vom Herrn Obermann an der Wand haben, gieren nach Videodownload über 50 Mbits auf einer VDSL Line. Es klingt inzwischen schon fast nostalgisch, daß man diesem Hype erliegen konnte, denn die Realität sieht anders aus.

    "Die bisherigen Ausgaben für den VDSL-Ausbau seien sehr verlustreich und für die Eigenkapitalgeber [ der Dt. Telekom ] völlig unzumutbar, da sie sich über Jahre hinaus nicht rechnen. Die Kunden seien offenbar nicht bereit, den notwendigen Preisaufschlag für Bandbreiten über 16 MBit/s zu zahlen.", meinen nüchtern die Analysten von Sal. Oppenheim.

    Die Strategie, durch mehr Leistung höhere Gebühren einzufordern, ist damit gescheitert. Es wird Zeit, auch ohne diese Geste mehr zu verdienen. Als erstes Signal erkennt man die kostenpflichtige Bereitstellung des VDSL-Zugangsgerätes für immerhin 5 EUR mehr pro Monat.


    2. Akt - der Leichtsinn

    Vermutlich zum Schutze der Wahl in Deutschland wurden im Zentrum der Europäischen Macht die Mühlen etwas langsamer gemahlen, auch etwas leiser. Gemahlen wird unter anderem gerade an der VDSL-Regulierung.

    Wo der Zugang über Kabelkanäle zu den grauen Kästen, die das DSL-Wunder erbringen sollen, nicht möglich ist, soll der Wettbewerber auch direkten Zugriff auf die reine Glasfaser der Telekom erhalten. Diese und weitere Sondereingriffe in die interne Netzstruktur der Telekom wird ihr Netz weiter destabilisieren und die Wartung verteuern. Wer heutzutage einen Blick in eine Hauptverteiler einer Großstadt wirft, wird mitunter statt einer sauberen Steckleistenanordnung ein Kabelwirrwarr vorfinden, das Schaltungen erschwert.

    2009 besitzt die Telekom einen Marktanteil von knappen 50% im Breitbandmarkt, hält aber für alle (anderen) Wettbewerber die Infrastruktur in Betrieb, vor allem in ländlichen Gebieten, da dort in alte DSL-Technologie kein Wettbewerber investiert.

    Leider wollen die von DSL-Verheissung und -Wollust geprägten - statt "nur" einen Breitbandzugang zu nutzen - auch mal die T-DSL-Achterbahn fahren, die noch vor wenigen Jahren als Fernsehwerbung hoch und runter lief, am liebsten aber beim Wettbewerb für weniger Geld. Die wenigen Achterbahnfahrer fahren dann auch ihren Anschluß per (oft illegalem) Downloadwahn ans Limit, besonders die noch wenigeren, die stolze Besitzer neuer Manneskraft, einem VDSL 50.000 sind.

    Doch auch hier wird Leistung in Zukunft reduziert. Wer weniger bezahlt, soll auch wirklich weniger erhalten. Ab 100 GByte pro Monat wird nun auch bei der Telekom die Bandbreite gedrosselt.

    Zu guter letzt stärkt die Gewerkschaft Verdi den Ruf nach Erhöhung der Anschlußmiete, die Wettbewerber der Telekom zahlen müssen. Es ist der Telekom nicht gelungen, die Mitarbeiter so schnell zu verlieren, wie ihre Kunden. Und so soll die Entscheidung der Bundesnetzagentur über die Anschlußmiete um 2 EUR Netto nach oben korrigiert werden.


    3. Akt - die Dummheit

    Die Bankenrettung kostet, das Konjunkturpaket II kostet und der Staat samt Pensionen kostet sowieso. Wir wissen, wir sind alle schuld. Wir rennen dem billigen und günstigen hinterher, um nachher festzustellen, daß wir letztlich gar nichts bekommen. Das beginnt bei der Geldanlage, wandert über Gammelfleisch und Kunstkäse und landet direkt beim Breitband.

    Im Ergebnis hinterlassen wir der nächsten Generation dieses Jahr stolze 1,65 Billionen EUR neue Schulden. Dafür hätte man ganz Afrika ein Jahr finanzieren können (BIP) oder Madagaskar für 348 Jahre. Das muß bezahlt werden, gerecht natürlich. Und so melden sich auch schon die ersten Mehrwertsteuer-Experten und raten zu stolzen 25%.


    Finale

    Die Preise werden steigen, die Leistungen auf Ökonomie orientiert. Der Glanz des Breitband-Pop's ist verloschen. Weniger wird mehr sein - wer hätte das in Deutschland einmal gedacht.


    Epilog

    Und wo bleibt das ach so glorreiche WMAN? Es ist doch schon da. Wenn nicht, kommt es bereits auf völlig ökonomischen Pfaden. Und es ist sogar ökologisch abbaubar, sofern die ländliche Region doch noch vollständig "demographisch rückgebaut" wird.



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  • HvT Kabelindividualität
  • Entgelteproblematik Telekom
  • Kommentar Obermann
  • DSL gedrosselt
  • Verdi für TAL-Erhöhung
  • 25 statt 19
  • Neuverschuldung
  • Rückbau
  • Job Kahlschlag
  • Dienstag, 8. September 2009

    Eine Wahl, fünf Programme, kein Breitband

    Während aktive Bürger bereits über einen Breitbandanschluß verfügen, gutgläubige auf den magenta Riesen warten, so wird der guterzogene eine politische Lösung, eine Lösung von ganz ganz oben einfordern. Es ist schon erstaunlich, daß das richtige Kreuz am Wahltag die Welt retten soll. Grund genug, einen Blick in die Programme der Volksparteien zu werfen, denn thematisiert haben sie es alle - irgendwie.

    Die CDU/CSU möchte "die [..] Versorgung der entsprechenden Infrastruktur, insbesondere im Bereich der Breitbandversorgung, massiv vorantreiben" und "die Förderung [..] an den örtlichen Gegebenheiten ausrichten". Vermutlich weiß man hier, daß es differenziertem Engagement bedarf, wie der konkret aussehen soll, ist nicht ersichtlich, was eigentlich schade ist, wo doch im CDU dominierten Sachsen bereits signifikante Erfolge im Breitbandausbau - vor allem beim WMAN Ausbau - erzielt wurden.

    Die SPD speckt dies noch weiter ab. Ihr geht es ledeglich darum, "dass alle [..] Zugang zu einem leistungsfähigen Breitbandanschluss [..] in Deutschland bekommen". Der Zugang zum (Breitband)zugang ist denn wohl auch das rhetorische Mittel, was hier glänzt. Nämlich wenn der Zugang um (Breitband)zugang genauso langsam ist, wie der (Breitband)zugang selbst, dann heißt das warten.

    Die Grünen dagegen kommen mit einem konkreten Zugangsvorschlag. Überall in Deutschland sollen unter anderem WLAN-Zugänge entstehen. Obwohl WLAN eine weitaus geringere Strahlenbelastung als UMTS hat, müßte man doch für ein derartiges Hotspot-System für Jedermann an jedem Haus einen Sender installieren und somit durch Masse den Vorteil wieder kompensieren. Ein Schelm, wer dabei an grüne Technologie denkt.

    Die PDS hat denn endlich die rettende Idee. Breitbandzugang soll zu den Universaldiensten gezählt werden. Dann hätte jeder Bürger einen Rechtsanspruch, den er natürlich hier in Deutschland einklagen kann. Wahrscheinlich wollte man hiermit nur einen anderen Weg der Bedarfsermittlung einführen. Statt über Anfragen bei Providern oder im Bürgerbüro geht man dann erstmal vor Gericht.

    Die FDP fordert denn gleich, diese Universaldiensteinordnung zu unterlassen und mehr Transparenz zu schaffen. Wettbewerb und Regulierung wären die Grundlagen, die alles lösen, wie bei der Energieversorgung oder dem Bankwesen.

    Natürlich kann man alles schlechtreden. Volksparteien tragen ihren Namen nicht umsonst. Man muß es allen recht machen. Einer gewinnt, wobei ein anderer verliert. Während z.B. Herr Steinmeier behauptet, erst große Bandbreiten würden das Internet auch älteren Menschen nützen, so fragt sich manch Älterer schon, warum sich bestimmte Dokumente oder Auskünfte nur noch unter http/www abfragen lassen. Diese Adresse kennt er nicht.

    So schließen wir heute sehr philosophisch: Kompensation von Wirkungen war noch nie Rezept von Veränderungen. Da Ursachen ideologischer Natur sind, wagt sich dort niemand heran.

    Transparenz der Ideologie hat noch keine Partei eingefordert, wenngleich eine Transparenz der Politik hinreichend - und somit ein guter Anfang wäre - ein Programm, das sich immerhin wählen läßt: "Gläserner Staat statt gläserner Bürger".

    Ein Grund und Beispiel für diesen unerwarteten Tiefsinn: Es käme nicht unerwartet, wenn der Breitbandbedarf in drei Jahren auf Null sinkt, weil sämtliche deutschen Zugänge zum Internet zensiert, gesperrt und blockiert sind. Überwacht werden sie ja bereits.


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  • Googlen Sie doch mal!
  • Samstag, 5. September 2009

    Tag der Sachsen

    Die Evolution Tour war zu Besuch beim Tag der Sachsen in Mittweida. Anlässlich des 800jährigen Bestehens der Stadt lud der Oberbürgermeister Matthias Damm zum größten Volks- und Heimatfest im Freistaat ein, wo sich die vielfältige Vereinslandschaft aus Sachsen mit heimatlichem Brauchtum und Traditionen, aber auch ganz modern präsentiert.

    Und während sicher einige Leser dieses Blogs, wie auch mancher Breitband-Weise bereits für sich vereinnamen, daß dem Kupfer, also ISDN oder DSL als Zugangstechnologie keine Zukunft mehr zugemessen wird, so erstaunt uns die pragmatischen Reaktionen bei den jüngeren. Natürlich sind die theoretischen und praktischen Ansätze für diese Erkenntnis den Kids und Jugendlichen nicht bekannt, dennoch wußten alle, daß Breitband etwas neues ist und etwas anderes als DSL.











    Nicht zuletzt wollen wir uns bei allen Teilnehmern unseres Spiel für den Spaß bedanken. Wir sehen uns dann spätestens 2010 wieder, in Oelsnitz im Erzgebirge zum nächsten Tag der Sachsen.

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  • Tag der Sachsen 2009
  • Freitag, 21. August 2009

    Erste UMTS Masten fallen

    Der UMTS Ausbau erscheint in vielen Regionen als Zukunft der regionalen Breitbandversorgung. Doch wie sieht diese Zukunft in allen Konsequenzen aus? Während sich die WMAN Technologie mit wenigen Milliwatt an Sendeleistung begnügt, liegen an einer UMTS-Antenne stolze 20 Watt pro Kanal an, die durch die Richtwirkung (17dbi) auf bis zu 2000 Watt gesamter äquivalenter Strahlungsleistung gebündelt werden.

    Seit dem Jahr 2000 laufen daher viele Studien, die den UMTS-Smog nachweisen, unter anderem die REFLEX-Studie, die von der EU mit 2 Mio EUR über 4 Jahre gefördert wurde, in der 12 führende Instituten Zellschäden nachweisen konnten.

    Und so fallen die UMTS-Masten wieder.

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  • Initiative UMTS Mast
  • SPD fordert Rückbau
  • Reflex Studie
  • Mittwoch, 19. August 2009

    WMAN Konferenz Köthen

    Leistungsfähige Breitbandnetze zum schnellen Informations- und Wissensaustausch sind Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum. Ländliche Gebiete profitieren von breitbandigen Internetzugängen und deren Möglichkeiten im besonderen. Die Bundesregierung legte daher am 18. Februar eine Zielmarke vor, die derzeit von keinem etablierten Anbieter schaffbar schein. Mit 50 Mbits soll jeder Bürger in den kommenden Jahren das Internet bereisen können.

    Da aus heutiger Sicht weder Funk, noch Kupfer technologisch für dieses Ziel in Frage kommen, steht die Kritik im Raum, warum Gemeinden darin investieren sollten, mit Mitteln aus einem Fördertopf, der allein für die dringenden regionalen Infrastrukturmaßnahmen knapp bemessen ist. Dieser Konsens wurde am 22. Juni in Berlin dokumentiert.

    Als fünfter Landkreis Mitteldeutschlands setzt Anhalt-Bitterfeld daher auf den flächendeckenden WMAN Ausbau. Die Technologie ist zukunftsfähig, die Versorgung ist in der Fläche vorgesehen und es bedarf keiner Fördergelder.

    Am 19. August wurde in Köthen der bereits im Gange befindliche Ausbau dargelegt. Ein den Landkreis umfassendes Hochleistungsbackbone aus Glas und Funk versorgt dabei jede Gemeinde mit einem Internetsignal. Die Gemeinden werden nun in einem zweiten Schritt mit WMAN abgedeckt. Das Ziel ist eine symmetrische 3 Mbits Internetversorgung.

    Die ambitionierte Vorgabe von 50 Mbits steht dabei keinesfalls in den Sternen. Ab kommendem Quartal geht die WMAN Technologie in ihre 4.Generation (4G) und wird so die Datenraten ab 2010 verdoppeln können.

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  • Anhalt-Bitterfeld
  • Dienstag, 11. August 2009

    die neue Ökonomie

    Hunderttausende Kilometer Erde aufgerissen für millionen Glasfaserkabel, zehntausende häßliche graue Schränke am Straßenrand, ebensoviele Privatgrundstücke aufgefräßt, um Kupfer und Plastik in den Boden zu pressen, alles gefördert durch Millionen der Regierung, um am Ende einen asymmetrischen, kupferkabelbasierten Internetzugang zu erhalten, der den wenigen potentiellen Kunden unter 20 EUR Brutto pro Monat kosten darf. Eine typisch deutsche Vision. Und ebenso deutsch scheint es, daß wir erst aus der Krise lernen.

    Es hat sich herumgesprochen, daß der Staat seine Finanzierung über das bekannte Konjunkturpaket geschickt verpackt hat. Ohne Fitness im bürokratischen Dschungel und genügend eigenes Kapital scheitert jegliches Engagement, an die begehrten Töpfe zu gelangen. Und warum für Breitband Fördergelder abrufen, wenn die Toiletten im Kindergarten um die Ecke sanierungsbedürftig sind und der Putz der Grundschule von der Decke kommt?

    Es hat sich auch herumgesprochen, daß diese Tonnenideologie auch ökologische Defizite aufweist. Wie zukunftsfähig ist denn das Kupfer-DSL? Sind nicht schon jetzt Grenzen dieser Technologie spürbar? Wer zahlt in Zukunft den Betrieb, den Strom, die Wartung für das auf dem Land erhoffte Versorgungsmonster, das gerademal eine Handvoll informationstechnisch bedient? Wieder der Staat? Also zukünftig steuerzahlende Bürger?

    Seit zwei Jahren gibt es eine ökologische Option WMAN, die vorhandene Ressourcen nutzt und zukunftsfähig bleibt und bereits jetzt symmetrischen Internetzugang verspricht.

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  • Frauenhofer Institut: DSL hat keine Zukunft
  • Staat verschuldet sich für Konjunkturpaket
  • Samstag, 11. Juli 2009

    ein guter Mythos

    ist der, an den man selbst gern glaubt. Von Tom DeWeese.

    Ein guter Verkäufer stirbt. An der Himmelstüre trifft er auf eine riesige Menschenmenge, die hinein will. Da es nicht voran geht, drängt er sich gekonnt zu Petrus nach vorne. Der klagt, es sei ein Streik der Hersteller von Sockeln ausgebrochen, auf denen die Eingelassenen platznehmen können. Der Top-Verkäufer beruhigt Petrus und schlägt ihm vor, ihn versuchshalber einzulassen. Wenn er in einer halben Stunde keinen freien Sockel gefunden habe, wolle er wiederkommen und sich wieder ganz hinten anstellen. Petrus stimmt zu.

    Der Verkäufer sieht die Himmelsbewohner in langen Reihen auf ihren Sockeln stehen, entdeckt aber nirgends einen freien. Da wandte er sich vertrauensvoll an einen der Himmelsbewohner: "Haben Sie nicht gehört? In der Hölle hat man Gold entdeckt!" Der Himmelsbewohner wundert sich, glaubt es zu nächst nicht, ziert sich, schließlich macht er sich auf, um nachzusehen. Er verläßt seinen Sockel und der Verkäufer steigt hinauf.

    Es dauert nicht lange und plötzlich steigen immer mehr Himmelsbewohner von ihren Sockeln und rennen dem Ausgang zu. Nun ist der Verkäufer an der Reihe, sich zu wundern. Auf seine Fragen bekommt er immer wieder zu hören. "In der Hölle wurde Gold gefunden, da will ich hin". Der Verkäufer lächelt zunächst, doch allmählich wird er unruhig. Schließlich hält er es auf seinem Sockel nicht mehr aus und rennt mit den anderen zum Ausgang.

    Dort greift ihn Petrus und fragt: "Nun, wohin so eilig?" "In der Hölle hat man Geld entdeckt!" war die hastige Antwort. "Aber das Gerücht hattest Du doch selbst in den Himmel gesetzt!" "Ja schon, aber wenn es alle sagen, muß doch was dran sein".

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    DSL in Dresden

    Donnerstag, 9. Juli 2009

    wie Blei

    müssen die VDSL-Anschlüsse der Telekom in den Regalen liegen. Es gibt nämlich keinerlei Zahlen darüber. Zwar wurden Bündelprodukte unter dem Namen T-Home mit ADSL verkauft, aber wer davon den teuren Anschluß hat, weiß keiner. Zu billig sind die asymmetrischen Zugänge inzwischen geworden.

    Daher ist es auch kein Wunder, daß sie im Juli den imens teuren Ausbau nach 50 Städten stoppt und die beerdigten Milliarden den üblichen Verdächtigen vermacht. Als Gegenleistung bekommt die Telekom Aufschub beim Gewähren von Zugängen auf ihre Infrastruktur. Respekt!

    ADSL-Ausbau lohnt sich also nicht auf dem Land, VDSL lohnt sich nichtmal in der Stadt. WMAN wird trotzdem ausgebaut.

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  • VDSL Grab
  • Ende VDSL Ausbau
  • Vodafone verkauft VDSL
  • Dienstag, 7. Juli 2009

    Polierter Reis

    Vierundsiebzig Prozent eines Reiskorns liefern Energie. Wenn wir uns heute Reis auf den Teller packen, dann wollen wir davon satt werden. 1000 Kalorien pro Korn liefern in unseren mitochondrialen Kraftwerken Strom und Wärme zum Leben. Es klingt schon fast zu tonnenideologisch. In Deutschland können Sie überall Reis kaufen. Und selbst, wenn das für Sie komisch klingen mag, Sie erkennen sicher keinen Mangel an Ernährungsmöglichkeiten?

    Als Darwin 1889 seine Evolutionstheorie "The origin of species by means of natural selection [..]" herausbrachte, kam ein junger holländischer Arzt Christian Eijkman einer rätselhaften Krankheit auf die Spur. Menschen wurden in ganzen Gruppen teilnahmslos, reizbar, hatten keinen Appetit mehr, begannen zu zittern und wiesen in einem erweiterten Stadium Nervenlähmungen oder Herzkreislaufstörungen auf.

    Anders als daheimgebliebene Wissenschaftler, die bei der aufkommenden Goldgräberstimmung in den neuen Wissenschaften ihren Platz suchten und dafür auch über gefälschte Experimente gingen (Pasteur), schlug es ihn nach Indien, um an der rätselhaften Krankheit zu forschen. Würde er neue Viren oder Bazillen als Ursache finden können?

    Durch einen Zufall stiess er auf eine Antwort. Hühner, die er mit geschältem Reis gefüttert hatte, wurden krank. Menschen, die ungeschälten Reis zu sich nahmen, gesundeten. In der häßlichen, weniger haltbaren Schale steckte also etwas, was Menschen gesund hält. Diese Entdeckung bescherte ihm einen Nobelpreis für Medizin.

    Trotzdem werden auch heute noch Getreide und Reis geschält und als Kleie zu Tierfutter weiterverarbeitet, weil diese sensible Schale Pestizide, Schwermetalle absorbiert und Schimmelpilz oder Abwehrstoffe gegen Fraßfeinde (etwa Phytin) aufweisen kann. Damit müssen sich die Konsumenten andere Nahrungsquellen zur Gesunderhaltung suchen. Woraus besteht das Brot, was Sie jeden Tag verspeisen?

    An welcher Stelle würden Sie ansetzen, dieses Problem zu beheben? Vor zwei Jahren, am 09. Mai 2007 forderte das Bundesgesundheitsministerium bis 2020

    * das Ernährungs- und Bewegungsverhalten zu verbessern,
    * das Übergewicht von Kindern zu stoppen und
    * die Verbreitung des Übergewichts zu verringern.

    Derzeit gibt es in Deutschland rund 37 Millionen Erwachsene und rund 2 Millionen Kinder und Jugendliche, die übergewichtig oder adipös (fettleibig) sind. Rund 30 Prozent der Erwachsenen ernähren sich falsch. Bei den Kindern gilt jedes Fünfte als essgestört. Ältere sind immer noch eine Risikogruppe für Mangel- und Unterernährung. Sollten da die Krankenkassen nicht etwas unternehmen? Oder wer ist hier gefragt?


    Denken Sie, daß es beim Breitbandzugang anders ist?
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  • Nationaler Aktionsplan
  • Christiaan Eijkman
  • Dienstag, 30. Juni 2009

    Erstes länderübergreifendes Kabelnetz mit Breitband

    Ab heute surft das Wehlitzer Kabelnetz im WMAN. Das zwei Bundesländer übergreifende Netz wurde in den letzten Monaten in Kooperation mit der Antennengemeinschaft auf Breitband umgerüstet. Dabei galt es, Strecken von bis zu 3,5km zu überwinden, die die Orte Schkeuditz, Wehlitz und Ermlitz miteinander verbinden. Besonderen Dank gilt hierbei auch Ralf Solbrig, dessen Unternehmen SP:Solbrig sich den Herausforderungen vorurteilsfrei gestellt und bei der organisatorischen Umsetzung engagiert hat und so die zeitnahe Umsetzung ermöglichte.

    Erhardt Schirmer, Vorsitzender der Antennengemeinschaft, ist begeistert: "Das ist toll. Wir können damit neue Möglichkeiten bieten. Und wer weiß was die Zukunft bringt. Wir sind immer dabei, wenn es heißt, unser Netz auszubauen. Vor allem der Jugend müssen wir etwas bieten. Ohne Breitbandzugang fehlt Lebensqualität. Die ist nun geschaffen."

    Mit diesem doch einzigartigen Projekt demonstriert der WMAN Ausbau, daß ein Technologiemix aus Glas, Funk und auch Kabelanlagen einen ökonomischen Ausbau von Breitband in Gegenden erlaubt, die bisher Breitband nur von Geschichten kennen, die man sich abends beim Lagerfeuer oder am Stammtisch erzählt.

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  • http://www.schkeuditz.de/
  • Freitag, 26. Juni 2009

    Authausen

    Der als „Uthusen“ im Jahr 1218 erstmals urkundlich erwähnte Ort ist einer der nördlichsten Sachsens. Weitab von Industrie, Autobahnen, ICE-Strecken, Netto-Läden, Universitäten, Politik und Konjunkturpaketen wird noch selbst angepackt und gelebt.

    Zur historischen Bockwindmühle dreht sich beim Sächsischen Mühlentag jährlich alles um das Müllerhandwerk – natürlich mit Verkostung von frisch gebackenem Brot und Kuchen. Auf dem Mädchen-Pferdehof Maike & Thomas Klepel werden Reiterferien, sowie Urlaub auf dem Bauernhof angeboten und Wissenswertes zum Thema Pferd und alte Traditionen vermittelt.

    Eine Gruppe von 13 jungen Leuten aus Großbritannien errichtete hier unter der Leitung von Peter Kaiser und Axel Mitzka ein Slawenhaus auf der Grundlage von Grabungspläne von Mosigkau bei Dessau. Haselnussruten wurden am Giebel geflochten, Innenbefestigungen angebracht und das Dach mit Schilf gedeckt.

    Die Bühne der Steinerkeide wurde von 125 Bürgern in 53 Einsätzen errichtet. Jährlich finden dort Open Airs von Rock bis Techno statt. Auch Seifenkistenrennen, Fasching und Bikertreffen machen Authausen weit über die Grenzen seiner Gemeinde Laußig bekannt.

    Und während in dieser Woche noch eine Studie der Bundesregierung empfiehlt, Landstriche infrastrukturell veröden zu lassen, glänzt Authausen schon seit einem Jahr mit einer leistungsstarken Breitbandversorgung, ganz ohne Förderung.


    Ralf Kühlwetter-Uhle ist der Pfarrer in Authausen. Er nutzt bereits den modernen Internetzugang zur Betreuung der Internetpräsenz des Kirchspiels, der Kirchengemeinde Tornau und als neuen Weg, Kontakte herzustellen.

    „Bei der Internetpräsenz legen wir viel Wert auf aktuelle Inhalte. Es ist wichtig, dass das Internet als Kommunikationsmittel für die Gemeinden genutzt wird. Denn hier können jederzeit Informationen abgerufen werden. Über das Gästebuch oder bei der Seelsorge und Anteilnahme ist es möglich den ersten Kontakt auch anonym herzustellen. Information und Kommunikation sind heute gar nicht so leicht. Das Internet bietet hierbei schöne Möglichkeiten. Eine moderne Kommunikation ist nicht nur für die Leute, sondern auch für die Kirche wichtig.“

    Die Welt ist stets im Wandel. Ein Pessimist sieht in jeder Chance ein Problem, der Optimist in jedem Problem eine Chance. Wozu zählen Sie sich? Haben Sie schon die ersten Probleme entdeckt? Wollen Sie mehr wissen?

  • Kirchenspiel Authausen
  • Gemeinde Laußig
  • Verödungsgedanken der Regierung
  • Montag, 22. Juni 2009

    Breitbandkonferenz 2009

    Es war ein sonniger Morgen in Berlin, an dem die Breitbandkonferenz im BMWi startete. Ambitionierte Ziele der Bundesregierung sollten mit Practice untermauert werden, schliesslich ist es das Ziel, "in einem ersten Schritt bis Ende 2010 flächendeckend [jedem] einen Breitbandzugang zu ermöglichen" und "bis 2014 für mindestens 75 Prozent aller Haushalte [..] 50 Megabit pro Sekunde und mehr [zu] ermöglichen". Doch schon am Nachmittag regnete es aus Kannen. Ob die Konferenz daran ihren Anteil hatte?

    Dabei ging es sehr gut los. Prof. Dr. Stephan Breide vom Breitbandkompetenzzentrum NRW schaffte es, den Ankündigungen der Bundesregierung tatsächlich ein praktisches Bild zu lieferen. Völlig ohne Zauberei wurde im Hochsauerlandkreis nach Bandbreitenbedarf ausgebaut und ein Netzbetrieb initialisiert, bei dem es manchem magenta Dinosaurier kalt den Rücken herunterläuft, und der sogar noch Gewinn erwirtschaftet und zukunftsfähig erscheint, da nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch entworfen. Schön für all diejenigen Kreise, die 2.7 Mio EUR über Brüssel ins Ländle befördern und dabei noch allen juristischen Fallstricken entfliehen können, die darauf warten, aus einem Breitbandabenteuer einen Regresshorror zu machen. Die Sonne war plötzlich weg.

    Dunkle Wolken zogen auf, als die Industrialisierung Deutschlands als Motiv der Fördermaßnahmen gesucht wurde. Und als den Vertretern von Telekom und Bundesnetzagentur über fünfzehn Minuten sogar eine ideologische Gleichschaltung gelang, begann es dann doch zu regnen. "50 Mbits bis 2014" kommen ja schliesslich nicht irgendwo her. Hätten nicht 10, 20 oder 100 Mbits in eine nichttechnische, weil politische Welt besser gepaßt oder hat sich die Politik nicht bereits hier auf (nur) ein Produkt festgelegt, das regulatorisch derzeit (auch nur) von einem Anbieter geliefert wird? Und hat dieser Anbieter überhaupt Zeit oder Geld, sich dem Land zu nähern, wenn er den 75% überversorgten die nächste Überversorgung antut?

    Obwohl all dies nicht zu Begeisterungsstürmen oder pauschalen Antworten führte, so war die Konferenz doch wichtig und gut. Den Initiatoren gebührt Dank. Die Bundesregierung hat es geschafft, Ihr Bild vom Breitbandausbau zu demonstrieren. Und wer es nicht mag und ändern will, der sollte starten statt zu warten.

    WMAN wird nachhaltig, kompetent, flächig und für Kommunen kostenlos ausgebaut. Wollen Sie mehr wissen?

  • Breitbandkonferenz BMWi
  • weniger T-Com Ausbau
  • mehr WMAN Ausbau (PDF Dokument)
  • Sonntag, 21. Juni 2009

    Evolution Tour in Löbnitz

    An diesem Wochenende war die Evolution Tour zu Besuch in Löbnitz am See beim 33. Reit- und Springturnier. Neben den Dressur- und Springprüfungen galt es für die Besucher, noch eine weitere Herausforderung zu meistern. Unser Evolution-Quiz, bei dem der Teilnehmer entscheiden muss, welche Entwicklung die Kommunikationstechnologien bisher genommen haben, stellte so manchen vor knifflige Fragen. Was ist ISDN? Und war DSL nun vor ISDN oder danach? Trommeln nicht auch manche Neuzeitmenschen auf Bongo's? Und womit käme ein Neandertaler klar?

    Im Ergebnis wußten 73%, daß Breitband als Zukunft des schnellen Internets gilt, danach folgten DSL, ISDN und eine Bongo-Trommel. Wir möchten allen Teilnehmern noch einmal für das rege Interesse und den Spaß vor Ort danken.

    Die Gemeinde Löbnitz am See ist seit Beginn 2009 mit der Breitbandtechnlogoie WMAN erschlossen. Wollen Sie mehr wissen?

  • Löbnitz am See
  • Freitag, 19. Juni 2009

    Bildungszauberei

    Der Applaus tobt. Ein Hase hüpft aus einem Hut. Zauberei.

    Zweihundert Sekunden zuvor.

    Gespannte Ruhe im Saal, eine gedimmte Bühne und ein Spot, der den Hut zeigt, aus dem in wenigen Sekunden etwas herbeigezaubert werden soll, sind die Werkzeuge, die Magie zum Leben erwecken.

    Daß in der kurzen Zeit ein schwarzer Hase seelenruhig über die Bühne hoppelt, von zwei schwarz gekleideten Assistenten eingefangen und behutsam der suchenden Hand des Magiers gereicht wird, bemerkt niemand.

    Der Meister lebt nicht davon, den Hoppelhasen anzukündigen. Denn sollten die Assistenten ein ganz freches Exemplar nicht mehr erhaschen können, zieht er statt des Hasen eine Mohrrübe aus dem Hut und hat damit ebenso ein Wunder vollbracht. Doch diesmal klappt es mit dem Hasen.


    Zweiundert Jahre zuvor.

    Während einer der beiden Brüder Humboldt nach Amazonien (A wie Alexander) reiste, war der andere ehrgeizige und strebsame Wilhelm (W wie Wissen) Bildungsreformer. Er gab dem von Meister Eckhardt eingeführten Begriff "Bildung" die preussische formale Note und ein Ziel. Ein autonomer Weltbürger sollte durch Universitäten heranwachsen, der neben seiner Mündigkeit auch die Vernunft zu gebrauchen versteht.

    Bildung ist mehr als das Speichern von Wissen und Verfahren, es ist sogar mehr als Erfahrung. Ein gebildeter Mensch nimmt wahr, entdeckt, erkennt, benennt, bewertet, ordnet ein, fragt nach und bildet daraus Ideen für neues.

    Selbst die Universität Leipzig, die heute ihren 600. Geburtstag feiert, hat erst mit ihrer vor zwei Jahrhunderten gewonnenen Autonomie der Selbstverwaltung begonnen, Disziplinen in Naturwissenschaft und Medizin auszubauen. Man kann sich erst wirklich entwickeln und neue Wege gehen, wenn man unabhängig ist.

    Damals ahnte man aber noch nicht, wie stark Wissen zum Produktionsfaktor anreifen würde. Aus dem Anspruch auf Allgemeinbildung wurde zunehmend und schleichend ein Trainingsprogramm. Wie Muskeln, Lunge und Herz im Sport wurden Logik, Wissensspeicher und Kommunikationsfähigkeit schulisch trainiert.


    200 Jahre in der Zukunft

    NeuroTech Corp. stellt ihr Chipimplantant der Bilbliotheksserie 8200 vor. Nun können nicht nur 200 Bücher gespeichert werden, sondern über einen Bypass zum Sehnerv auch ein Rundgang durch eine virtuelle Bibliothek geführt und über die Zwischenablage mit Kontextsuche selbst themenfremde Gebiete mit Stackobjekten verknüpft werden. Das Produkt gibt es ab Oktober für 2.922 UNO im Handel und paßt auf den etablierten DIN-Neurosockel der 3. Generation.

    Die Universitäten werden im Beschluß zur UN-Bildungskonferenz Berlin weltweit abgeschafft, da deren Wissensvermittlung nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und durch eine zehnjährige Studie nachgewiesen wurde, daß der Aufenthalt an einer Universität und das Vermögen, selbständig zu arbeiten und zu denken, in keiner Beziehung zueinander stehen.


    Handeln statt Heulen

    Obwohl es schön ist, sich hin und wieder verzaubern zu lassen, so sollte man die Fähigkeit des Entzauberns beherrschen. Die Schulen sind hier gefragt, dafür den Grundstein zu legen.

    Frühzeitig zu recherchieren, Angaben zu hinterfragen und sich selbst ein Urteil zu bilden, ist der Schlüssel zum autonomen Denken. Gerade im Internet, wo Wahrheit und Trug so nah beieinander sind, wo Realität und Virtualität dokumentiert sind und wo sich Menschen treffen, um ihre Sicht der Dinge auszutauschen, kann man sich probieren ohne nach Amazonien reisen zu müssen. Kein Meister fällt vom Himmel.

    Der WMAN Ausbau unterstützt Schulen mit der Aktion "Schulen-ans-Breitband". Wollen Sie mehr wissen?

  • Streiken statt Bilden
  • Montag, 15. Juni 2009

    BMWi zeigt WMAN Mitteldeutschland

    Vier WMAN Modellregionen der zweiten Generation sind Referenz für die Breitbandinitiative der Bundesregierung.

    Schon heute weisen viele Industrienationen einen großen Vorsprung bei Nutzung von Breitband-Technologien auf. Dies betrifft vor allem die USA, Regionen in Asien aber auch zahlreiche europäische Länder. Ein wichtiges Ziel ist es daher, diesen Vorsprung rasch abzubauen und zügig einen Anschluss zur internationalen Spitze zu finden.

    Obwohl diese Ziele sehr global wirken, hat doch das frühe Bereitstellen von Breitband in der Region einen signifikanten Charakter. Die Unternehmenslandschaft und die Kultivierung von Geschäftsprozessen für das internationale - und damit effektivste - Terrain, beginnt erst dann, sich zu entwickeln.

    Ob es der Einkauf einer regionalen Firma ist, der günstiger und direkt aus China bestellt, oder der Arbeitssuchende, der eine Stelle in Finnland findet, ein Händler, der Absatzmärkte in Afrika erschliesst oder ein Fotograph, der seine Bilder plötzlich weltweit vermarketet. Jeder dieser einzelnen muss den kommerziellen Weg Breitband vielleicht erst noch für sich entdecken und aus einer bis dato Nischenregion das Hirn und Herz seiner neuen Welt schaffen.

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    Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie veröffentlicht folgende WMAN Projekte:

  • Axien
  • Käbschütztal
  • Löbnitz
  • Mockrehna
  • Samstag, 13. Juni 2009

    Du bist mein Breitband

    Für alle Johnny Cash-Fan's der Song von Jimmy Davis¹ in seiner evolutionären Fassung:

    The other night dear, as I lay sleeping
    I dreamed I held you in my arms
    But when I awoke, dear, I was mistaken
    So I hung my head and I cried.

    You are my Broadband, my only Broadband
    You make me happy when skies are gray
    You'll never know dear, how much I love you
    Please don't take my Broadband away



    [1] eigentlich soll der Song von Oliver Hook geschrieben worden sein.

    aber so ist das mit der Evolution. Was will man schon mit Sunshine, wenn kein Breitband da ist...

    Dienstag, 9. Juni 2009

    WMAN Technologie

    Den meisten Lesern sind die Funktechnologien für schnellen Internetzugang WLAN, UMTS, WiMAX bekannt. In Mitteldeutschland gewinnt seit zwei Jahren die WMAN Technik verstärkt Einsatz. Was macht die WMAN Technik besonders?

    WLAN's sind ursprünglich als lokales Netz ausgelegt. Schon nach einer kleinen Anzahl von Nutzern sinkt die Bandbreite pro Nutzer rapide. Natürlich ist die Entwicklung an der 7 Jahre alten Technik nicht vorbeigegangen, und so bieten neuere Systeme ein Nutzungsmanagement an, das die Ressourcen geeignet vergibt und somit die Anzahl der Nutzer pro Sektor etwas erhöht. Dennoch sind die grundlegenden Paradigmen geblieben.

    UMTS überwindet die Schwächen des WLAN's und versorgt die Teilnehmer, die sich eine Basisstation teilen, relativ gleichmäßig. Die beworbenen technischen Datenraten werden jedoch selten erreicht. Gerade auf dem Land wird so mancher UMTS-Mast von einem DSL-Anschluß gespeist, der selbst schon wieder weitab von schnellen Bandbreiten liegt oder einer einzigen 2Mbits PCM-Leitung. Der Flaschenhals wird offensichtlich.

    WiMAX wurde 2006 als neuer Star gefeiert. Mit dieser Technik, die sich technologisch sehr nah am UMTS bewegt, sollte das gesamte Land innerhalb weniger Jahre erschlossen werden. Inzwischen haben sich die meisten Anbieter vom aktiven Rollout zurückgezogen. Die Hauptursache liegt in der veralteten und unausgereiften Technik. Um früh in den WiMax-Markt einzutauchen, wurden von Herstellern bereits 2004 zahlreiche Vorabentwürfe als Referenz implementiert und 2006 als vollwertiges Produkt verkauft. Hier ist damit zu rechnen, das den Anbietern in den kommenden Jahren die Lizenzen entzogen werden, da die geforderte Gebietsabdeckung vermutlich nicht mehr erreicht wird.

    WMAN geht evolutionäre Wege. Als Technologiemix zwischen WLAN und UMTS bringt es konstante Bandbreiten und reduziert Abbrüche auf ein Minimum. Die Verwandtschaft zum MAN (auch als MetroNet bekannt) unterstützt die WMAN's bei der Ausbildung von Mesh's und der Kombination mit Glasfaseranbindungen. Die Technologie paßt sich also in Geschwindigkeit und Übertragungsweg der Umwelt an. Deshalb wird der WMAN-Ansatz selbst auch als evolutionärer und zukunftsfähiger Ansatz definiert.

    Der WMAN Ausbau in Mitteldeutschland kann damit auch Orte erreichen, die von den anderen Technologien noch nicht oder ungünstig erschlossen wurden.


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  • Ende des WiMax Ausbaus
  • Freitag, 5. Juni 2009

    WMAN Ausbau erreicht Zabeltitz

    Die Perle der Röderaue ist derzeit wieder im Wandel. Nach den Hexenfeuern im Mai sind nun wirklich alle bösen Geister vertrieben, denn nun erhält die Gemeinde ein niegelnagelneues WMAN Netz mit Glasanbindung und Breitbandfunk. Damit werden auch die kleinen Winkel, wie Görzig oder Bauda erreicht. Von Entwohnung auf dem Land wegen fehlender Infrastruktur kann hier keine Rede mehr sein. Peter Olenizak, regionaler IT-Dienstleister, schildert seine Erfahrung mit dem neuen Medium so:

    "Meine tägliche Arbeit erfordert eine stabile und schnelle Internetanbindung. Treiber- und Updatedownloads, Fernwartung und Informationsrecherche sind leider nicht mit Verbindungen via ISDN oder Analogmodem zu realisieren. Bisher hatte ich eine kleine Werkstatt in der nächst größeren Stadt. Seitdem auch in Görzig Breitband-Internet anliegt, kann ich bequem von zu Hause arbeiten. Somit spare ich Miet- und Benzinkosten und meine Familie hat auch mehr von mir."

    Ist Ihr Winkel auch schon mit Breitband erschlossen? Wollen Sie mehr wissen?

  • Zabeltitzer Webseite
  • Dienstag, 2. Juni 2009

    Amazonien - eine Mutter der Evolutionstheorie

    Wie konnte eine Evolutionstheorie entstehen? Wer konnte so sportlich sein, der bisherigen Meinung zu widersprechen, all den klugen Köpfen, die genüßlich etabliertes wiederkäuen und selbst somit jede Faser des Wesens überholter Theorie verdaubar gestaltet haben?

    Es war eine Jahrhundertwende, die nach Neuem schrie. 1800 zog es zahlreiche Naturforscher hinaus in die neuen Welten. Vor allem Südamerika mit seinem Amazonasgebiet lockte. Vom Berliner Humboldt über Langsdorff bis zum Leipziger Poeppig zog es Neugierige in das sagenumwobene Gebiet. Viele folgten dabei der neuen Kronprinzessin von Brasilien, Maria Leopoldine von Österreich.

    Die Sagen wurden übertroffen. Jede Woche klassifizierten die Forscher hunderte neue, unbekannte Arten. Die Heimat wirkte damit verglichen grau und fad. Und während es in dieser Zeit noch modisch war, beim heimischen Hofgelage von den vielen tollen Sachen aus Übersee zu schwärmen - sicher nicht ohne die eigenen Wissenlücken mit Farbe auszumalen - so zwang förmlich die neue Realität dem echten Forscher etwas viel wertvolleres auf: Erkenntnisse. Plötzlich konnten auf Blättern ganze Biotope entstehen, Bäume waren größer als Kirchen und alles lebte in Symbiose zusammen, statt sich zu parasitieren.

    Auch Darwin reiste, von Humboldt's Reisen inspiriert, durch die Welt. Die Artenvielfalt des Amazonas und die Selektionseffekte des inselreichen Ozeanien führten Darwin zur wesentlichen Frage, ob das Leben sich an die Umgebung anpassen würde.

    Hat Ihr Breitbandanschluß auch einen evolutionären Schritt verdient?

  • Amazonien in Leipzig
  • Mittwoch, 27. Mai 2009

    Der Himmel war dunkelgrün

    ...sagte Max. Lisa schaute verduzt: "Karl meinte gestern abend noch, er wäre etwas heller, der Himmel, so grün wie eine Wiese an einem schönen Sommertag mit einem Blumentupfer Magenta. Wie lang bist Du eigentlich schon hier?"

    [ eine Geschichte für Allegoriker ]

    Max betrachtete etwas melancholisch die Fugen der Steinmauer, die das Verlies nach Süden hin begrenzte. Viel Platz war nicht. Obwohl er mit Lisa schon seit zwei Jahren das kleine Gefängnis teilte, hatte sie dies noch nie gefragt. Wieso sollte er Ihr eine Begründung dafür geben, daß er einfach nicht mehr wußte, wie der Himmel aussah. War er rot, gelb oder gar blau? Er wußte es einfach nicht mehr. Dunkelgrün schien ihm eine passende Antwort.

    Die Zeitungen, zumindest jene, die sie zu lesen bekamen, berichteten über strahlend magentafarbene Himmel. Und sollte ein Himmel mal nicht magentafarben sein, so würde er bald entsprechend eingefärbt. Auch die Regierung, die sie bisher in diesem dunklen Gemäuer ließ, sprach davon, alles dafür zu tun, sämtliche Himmel lückenlos in ganz tiefem Magenta erstrahlen zu lassen. Gelder würden fließen. Die ganze Welt würde nur damit zu tun haben, den Himmel zu magentaisieren.

    "Wie lang denn nun?" wiederholte Lisa ihre Frage.

    "Lang genug, um zu wissen, dass der Himmel einfach alles andere als magenta aussieht."

    "Karl meinte, der Himmel würde langsam Richtung Magenta drehen. Er hätte nämlich schon Farbtöpfe an den Straßenrändern gesehen. Weil der doch gestrichen wird oder so..."

    Max ließ die Augen nach oben stieren, drehte sich rum und schlief langsam ein. Lisa blieb auf ihrer Antwort sitzen. Allein mit diesem Gefühl, sich nicht rechtfertigen zu müssen, kam der Schlaf viel früher, als sonst.

    Plötzlich bebte der Boden. Die Pritsche wackelte, selbst die alte Holztür schien, sich nicht mehr in den Angeln halten zu können. Das Blechgeschirr klirrte wie in einem hochimprovisatorischen Jazzstück. Lisa und Max klammerten sich aneinander. Fällt jetzt alles zusammen?

    Mit einem "Rumms..." fielen drei massive Steine aus der Mauer. Die entstandene Staubwolke wurde Sekunden später durch ein tiefblaues Licht erhellt. Durch das Loch klang eine warme Stimme: "Kommen Sie, hier geht's ins Freie! Frische Luft nach Jahren! Nehmen Sie meine Hand." Lisa empörte sich: "Da kann es gar nicht ins Freie gehen. Der Himmel ist magenta, das weiß doch jeder! Sie sind ein Betrüger. Ich werde den Wärter rufen. Karl, Hilfe, Hilfe!"

    Max drehte sich wieder um. Der Himmel war also doch nicht dunkelgrün, dacht er. Jetzt hatte er ihn gesehen. So schön. So toll. Es wäre schade, wenn er mit ansehen müßte, wie er magenta gefärbt werden würde. Eine viel bessere Option wäre es, dieses wunderschöne Blau für ewig in Gedanken zu behalten, insgeheim. Und wozu die Freiheit? Er hatte sich an Lisa gewöhnt, Sie waren sich in den letzten Jahren sogar näher gekommen. Und er konnte Sie ja mit seinem dunkelgrünen Himmel so schön in Rage bringen, wo Sie doch so sehr den Zeitungen glauben will. Dann funkeln ihre Augen immer so leidenschaftlich. Wozu so etwas aufgeben? Da kam auch schon der Wärter.

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  • Schmalbandatlas
  • Montag, 25. Mai 2009

    Breitbandgeburtstag in Thallwitz & Hohburg

    Seit einem Jahr werden die Gemeinden Thallwitz und Hohburg mit schnellem Internet versorgt. Der erste Kontakt war zunächst unglaublicher als bei Star Trek. Als der Breitbandausbau die beiden Gemeinden erreichte, war überraschend, daß hier zuvor noch kein Anbieter war. Die Bürger vor Ort dachten: "die spinnen", als man zu erklären versuchte, daß nun tatsächlich Breitband verfügbar war. Dann wandelte sich Verwunderung in pure Surffreude.

    Herr Pöge aus Böhlitz ist ein Nutzer der ersten Stunde und, wie er selbst sagt: "110%ig zufrieden. Insbesondere der Upload ist 'genial', weil meine Zeichnungen z.B. sehr schnell abgehen und ich bei E-Mail-Anhängen mit 20 MB nicht erst eine rauchen muss, bis die raus sind". Inzwischen hat er nämlich neben seinem Anschluß zu Hause auch seine Firma angeschlossen.

    Ihm steht Herr Spiller aus Röcknitz in nichts nach: "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Anschluss. Immer volle Bandbreite zu allen Tages- und Nachtzeiten. Für mich ganz wichtig, wenn ich z.B. Bilder für meine Website hochladen muss. Auch beim Onlinebanking habe ich keine Abbrüche mehr wie früher."

    Sind Sie auch zufrieden mit Ihrem Anschluß? Wollen Sie mehr wissen?

  • Steel-Design Pöge
  • Traktoren Spiller
  • Gemeinde Thallwitz
  • Gemeinde Hohburg
  • Mittwoch, 20. Mai 2009

    Märchen aus 16.000 und einem Bit/s

    Viel hilft viel? Im Rennen um das billigste Breitbandangebot mit der höchsten Leistung wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Während die Aufklärung die meisten Stadtgebiete bereits erreicht hat, wird die Meßlatte gerade dort, wo noch gar keine Bandbreite anliegt, unnötig hoch gelegt. Tatsächlich surft nur ein Promille deutscher Surfer mit 16.000.

    Wem die Zahl neu ist, der sollte sie gleich wieder vergessen. Es ist die Phantombandbreite. Jeder spricht über sie, jeder bietet sie an, doch nur wenige - ganz wenige - wollen sie gesehen haben. Warum bewirbt alle Welt etwas, das defakto nicht (oder nur sehr selten) lieferbar ist?

    Zunächst offenbart sich die technologischen Begrenzung der ADSL2+ Schaltungsbandbreite "16.000" selbst in niegelnagelneuen Ausbaugebieten als Enttäuschung, da sie schon nach wenigen Metern vom Telekom-Hauptverteiler nicht mehr geschaltet werden kann, wenn nicht schon eher. Doch selbst, wer in den vermeindlichen Genuss kommt, erlebt eine Nutzbandbreite (mit der man letztendlich Daten von einem Server downloadet), die weitaus geringer ist, denn Provider unterfüttern die technischen Anschlüsse nicht immer mit genügend Internetbandbreite, Serverbetreiber drosseln bei intensiver Nutzung und Lieferanten von Inhalten limitieren gern Bandbreitenbezug pro Nutzer. Tatsächlich surft Deutschland zwischen 512 und 2000 Kbit/s.

    Echte Breitbandanschlüsse haben diese Begrenzung nicht. Dort liegt an, was drauf steht. Mit wieviel MBit/s werden Sie surfen? Wollen Sie mehr wissen?

  • Artikel mit deutschlandweiter Umfrage der BILD
  • Montag, 18. Mai 2009

    Was ist MCN ?

    Das Metropolitan Area Network (MAN) wird in Mitteldeutschland seit 2000 von der Riesaer Firma NU Informationssysteme GmbH ausgebaut. Neben Glasfaser kommt natürlich auch Funk zum Einsatz. Dieser wird als WMAN betrieben und unterscheidet sich daher von den bekannten WLAN und WiMAX Technologien.

    Gerade für die Versorgung ländlicher Gebiete wird verstärkt WMAN eingesetzt. Jede WMAN-Versorgung besteht aus einem oder mehreren Sektoren, an denen der Teilnehmer mit einem handgroßen Zugangsgerät gekoppelt wird. Die Verbindung liegt statt USB oder Telefonleitung als Netzwerkanschluß bereit, an den man direkt ein Heimnetzwerk oder Computer betreiben kann, quasi per Rechneranstecken und Lossurfen.

    Die Leistung, die man dann mit dem Surfen im Internet bezieht, wird nach der maximal nutzbaren Bandbreite unterschieden. Die Tarife heißen im mitteldeutschen WMAN für Privatanwender CityNet und für Geschäftsinhaber Classic, als MAN CityNet oder MAN Classic. Das Privatkundensegment wird oft MCN (für man CityNet bezeichnet. Wollen Sie mehr wissen?

    WMAN bei Wikipedia

    Sonntag, 17. Mai 2009

    Das Sterben der Dinosaurier

    Nach bisherigen Erkenntnissen war es ein großer Knall, ein Kometeneinschlag oder nach neuster Mode eine starke Klimaschwankung, die sämtliche Dinosaurier zum Ende der Kreidezeit aussterben ließ, obwohl man sich hierbei in Spitzengremien dann noch darüber uneinig ist, ob es an einer Änderung der Erdumlaufbahn oder einfach nur daran lag, daß die Dinosaurier zuviel atmeten. Ernährungswissenschaftler deuten dagegen auf die doch sehr ungesunde Ernährung und den erhöhten Nahrungsbedarf hin.

    Pflanzenfresser und Raubtiere waren (teils) um ein Vielfaches größer, als es heutige Tiere sind. Die Dinosaurier lebten dabei nicht allein, ihre Welt war auch mit uns bekannten Tieren wie Krokodilen, Schildkröten, Eidechsen und Insekten bevölkert. Später kamen sogar die Vögel hinzu, die sich den Luftraum mit großwüchsigen Flugsauriern teilten. Um die trägen Dinosaurier herum entwickelte sich eine lebendige Fauna weiter, nur sie selbst blieben, wie sie waren, bis sie eines Tages aufhörten zu existieren.

    Hätten Sie - als damals lebender - jemals gedacht, daß so große Exemplare einfach aussterben? Wollen Sie mehr wissen?

    2009 weitab der Werbung:
  • Mobbing
  • Internet TV
  • Datensicherheit
  • Internet ist tot


  • Samstag, 16. Mai 2009

    Ortssektor Nr. 500

    Mit "Löbnitz III" geht nun schon der fünfhundertste MCN Ortssektor in Betrieb. Die Freude ist nun groß bei all den Teilnehmern, die mit den ersten beiden Sektoren in der nordsächsischen Gemeinde nicht mit schnellerem Internet erreicht werden konnten. Dabei ist dieser Sektor weit mehr als ein kleines Stück weiterer Grundversorgung. Er dokumentiert zum einen, daß MCN im Ort stetig ausbaut und als fünfhunderster seiner Art, daß MCN bereits in ganz Mitteldeutschland erfolgreich ausgebaut hat. Wollen Sie mehr wissen?