Freitag, 6. November 2009

Da waren es nur noch vier...

Darwin hatte Recht. Sehr evolutionär geht es derzeit in der Wirtschaft zu. Was nicht selbst lebensfähig ist, stirbt. Da nützt es auch nichts, daß die moderne "Gesundheitspolitik" Neandertaler und Dinosaurier mit Tropf und Medikamenten am Leben hält. Dennoch scheint es, daß wir den Tod doch noch nicht ganz besiegt haben. Und so zwängt sich der Herr Darwin mit seiner Theorie wieder in die Moderne und lächelt ganz heimlich über die täglich publizierte Akzeptanz seiner Aussagen.

Nun gibt es nur noch vier große Anbieter, bei denen man auf einen Breitbandanschluß in vielen Regionen noch vergeblich warten kann. Neusten Forschungsergebnissen zufolge starben die Dinos erst vor 20 Millionen Jahren aus.

Warten Sie nicht 20 Millionen Jahre auf Ihren Anschluß. Melden Sie sich bei einem regionalen Anbieter an und unterstützen Sie damit die Artenvielfalt und den Fortschritt.

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  • Hansenet verkauft
  • Sonntag, 18. Oktober 2009

    Virtuelle virtuelle Realität

    Als Medium ist das Internet nicht virtueller als jede Tageszeitung. Man kann es zwar nicht anfassen, aber alle Dinge, die man darin liest oder sieht, sind nach Meinung der Autoren ausgewählt und in Szene gesetzt. So mancher hat sich schon an die Diskussionen gewöhnt, ob ein Autor nicht eigentlich Werbung machen würde, warum dies oder jenes Thema totgeschwiegen oder warum ein Sachverhalt einseitig dargestellt würde. Es ist also nicht die Realität, die man bewundert, sondern etwas virtuelles. Wer im Internet liest, erkennt das bei Zeitungen umso mehr. Doch die bekannten Zugangsprovider bringen diese Virtualität in eine neue Dimension, in ihre eigene.

    Stellen Sie sich vor, sie schlagen die Sonntagszeitung auf. Sie erwarten die üblichen schlechten Nachrichten, ein witzige Begebenheit und ein Kreuzworträtsel, vielleicht noch ein Sudoku. Doch heute sind die Bilder irgendwie unscharf. Das untere Drittel aller Seiten fehlen völlig und jede Anzeige - auch die Kleinanzeigen - wurden vom regionalen Bäcker aufgegeben. Das Sudoku fehlt völlig. Klingt absurd?

    Stateful Packet Inspektion macht es möglich, zumindest im Internet. "Wer [..] die mobilen Datendienste von T-Mobile oder Vodafone nutzt und dabei eine Webseite aufruft, muss sich einer Tatsache bewusst sein: Er bekommt nicht die Informationen übermittelt, die der Anbieter von seinem Server abschickt.", meint ZDNet. Bilder werden verändert, Inhalte reduziert und Javascript eingeschleußt. Sowas kannte man bisher nur von Hackern. Es wird virtueller.

    Wer Zensursula mit ihrer Internetzensur im Blick hat, liegt weit daneben. Dieses Kapitel kommt noch. Derzeit geht es den Anbietern nur um Bits und Bytes. Für jedes Byte gespaarte Bandbreite, wird der Inhalt verbogen, verdreht, zerhakt und am Ende in komprimierten Fragmenten ausgeliefert.

    Ein Schelm, wer sich bisher Teil einer langfristigen Modernisierung des mobilen Internets (Long Term Evolution) vermutete. Mit Bandbreiten von bis zu 14 Mbits wurde bereits geworben.

    Doch wer UMTS bereits in Nutzung - oder besser zum experimentieren - hat, der wird wissen, daß ein UMTS-Zugang - sollte er überhaupt vorhanden und nicht spontan auf EDGE oder GPRS zurückgefallen sein - nur mit 200 Kbits daherkommt und damit kein Bild und Seite unter einer Minute übertragen kann. Breitband war das noch nie. Nun bekommt man mit dem mobilen Modem nur noch Datenreste, Müll.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht verbietet Zensursula in Zukunft das Internet komplett, dann muss man sich als UMTS-Nutzer auch nicht mehr über Datenreste beschweren. Oder man wechselt zum WMAN. Dort wird noch beim Kunden abgeliefert, was vom Server des Anbieters auf die Reise geschickt wurde.


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  • Gefälschte Inhalte
  • CCC bei Zensursula
  • 14 Mbits UMTS
  • Montag, 5. Oktober 2009

    Förderung

    Mit kühner Kraft schwingt die Staatsregierung Sachsen-Anhalt ihre Peitsche. Zucker gab's genug. Jetzt heißt es "Vorwärts, der Zweijahresplan ist noch zu schaffen!". Es geht hier nicht um eine Neuauflage des Arbeiter- und Bauernstaates, auch nicht um ein Derivat des Schimmelreiters, sondern um die sagenumwobene Breitbandförderung. Man hat in Magdeburg verstanden, daß es um's Geld geht. Und je mehr Geld man ausgibt, desto mehr meint man, etwas erreicht zu haben. So zahlt man gern und natürlich aus dem Sack des Steuerzahlers. Diesmal sollen aber die Gemeinden zahlen, das erfordert etwas Geschick.

    Erst "neulich" bürgte die Stadt für den Neubau des städtischen Stadions einer Betreibergesellschaft mit 15 Millionen EUR und zahlte sogar noch 360.000 EUR pro Jahr als Betreiberzuschuss. Inzwischen hat man den verlustreichen Betreiber aufgekauft, um eine Pleite und dadurch die Fälligkeit der Bürgschaft aufzuschieben. Trotz der Zuschüsse entstanden bisher 600.000 EUR Verlust pro Jahr. Solche Geschichten werden in Deutschland viele geschrieben, in Magdeburg möchte man scheinbar vorn dabei sein.

    Ähnlich vorsorglich kurbelt man gerade das Breitbandgeschäft im Land an. Es hat sich herumgesprochen, daß inzwischen nicht mehr jeder für alles Fördergeld erhält, erst recht nicht Zuschüsse. Eine Gemeinde, die den Ausbau mit Geld vorantreiben möchte, muß zunächst nachweisen, daß der "Markt" versagt hat. Jede Förderung wird darauf penibel vorab genehmigt und danach geprüft. So ist es nicht verwunderlich, daß bereits 2008 die Europäische Kommission in Ihrer Genehmigung davon spricht, daß man zunächst einmal erfragen soll, ob es denn jemand aus eigenem Antrieb plant.

    Der Magdeburger Ansatz lautet natürlich spontaner und wesentlich frischer, schliesslich steht man hier nicht umsonst so früh auf. Sächsisch-anhaltinische Gemeinden heften einfach all Ihre Ortsteile für einen Monat an die Pinnwand des Breitbandportals Sachsen-Anhalt und meinen, wenn dort niemand vorbeikäme oder keiner umgehend alle Orte erschliessen wöllte, ein Marktversagen nachgewiesen zu haben. Kaum sind die letzten Stunden dieses Monats um, wird frischen Mutes mit den üblichen Verdächtigen über Aufträge, Wirtschaftslücken und natürlich Fördergelder gesprochen. Man fühlt sich wieder frei.

    Nur was passiert, wenn die Fördergelder in einen betriebsunfähigen Breitbandausbau gesteckt wurden, vergleichbar mit dem Bau des Stadions? Soll dann der Steuerzahler Jahr für Jahr nachschiessen?

    Bis zu 90% an Zuschüssen lobt der Staat für's Breitband aus. Nur den Rest muss die Gemeinde tragen. Doch wer viel bekommt, riskiert heut auch viel. Wurde in der Hast, die Gelder einzustreichen, den harten Bedingungen der EU Kommission nicht entsprochen, müssen die Gelder mit Zins zurückgezahlt werden. Für's Breitband abgesparte 10.000 EUR Investitionen können so im Fall der Fälle 90.000 EUR + Zinsen Defizit bedeuten. Wer will schon seine Lebensqualität für einen Lutscher riskieren?

    Da ist es doch eigentlich gut zu wissen, daß WMAN ohne Fördergelder ausgebaut wird. Förderung besteht doch nicht nur aus Kapitalvernichtung. Die Kommunikation spielt eine der wesentlichen Rollen. So kann der Erfolg auch ohne Vergabe von Fördermitteln eintreten. Es wäre ein bewundernswertes Ziel, wenn durch die Initiative der Bundesregierung die Erkenntnis reift, daß der (Breitband)markt tatsächlich nur befragt werden muß und man dadurch feststellt, daß dessen Leistungsfähigkeit weitaus besser ist, als vermutet. Können wir heute noch die richtigen Fragen stellen?

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  • Bund der Steuerzahler
  • Förderrichtlinie SA
  • Förderrichtlinie EU
  • Samstag, 19. September 2009

    HD Video im WMAN

    Die Evolution hat etwas bewundernswertes an sich. Was funktioniert, das kommt zusammen. Als absolute Highend- und ressourcenfressendste Maximumausbaustufe einer Internetanwendung gilt derzeit Video in Full HD. Während die private Fernsehsender HD wieder zurückgebaut haben und die öffentlich-rechtlichen Testbilder senden, blüht bereits im Internet ein bunter Garten an neuen hochauflösenden Erlebnissen. Welche Mindestanforderungen stellen Videos, die mit moderner Videokompressionstechnik in Internetportalen bereitgestellt werden?

    Zum Vergleich: Das PAL-Fernsehbild besitzt 768 horizontale Punkte und 576 Zeilen. Das digitale Fernsehbild basiert auf einem MPEG2-Codec mit ca. 4Mbits Datenrate.

  • Youtube
    Normale Qualität: 1/2 Fernsehbild, 1/3 Zeilen (320×180):
    Codec: Sorenson - 25fps - 22hz mono audio
    350kbit/s

    Hohe Qualität: 2/3 Fernsehbild, 1/2 Zeilen (480×270)
    Codec: Sorenson - 25fps - 44hz stereo mp3 audio
    1 Mbit/s

    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: H264 - 25 fps - 44hz stereo 254kbit/s AAC audio
    2Mbit/s


  • Sevenload
    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: H264 - 25 fps - 44hz stereo 96kbit/s AAC audio
    1,8Mbit/s


  • Dailymotion
    HD 720: Volle HD-Auflösung, 720 Zeilen (1280x720)
    Codec: VP6 - 25 fps - 44hz stereo 96kbit/s mp3 audio
    1,3Mbit/s


    Mit moderneren Kompressionsmethoden (Codecs) benötigen die Videos weniger Datenraten, behalten dennoch Schärfe, Farbe und Flüssigkeit. Während MPEG2 als "alter Hase" unter den industriellen Codecs noch 4 Mbits Bandbreitenbedarf für ein Video mit PAL-Auflösung benötigt, schaffen es seine Nachfolger, der H.264 oder der VP6, eine HD 720-Auflösung auf 2 Mbits zu reduzieren.

    Brandneue Codecs, wie der VP7 und VP8 der Firma On2 schaffen es bereits heute, Full HD (HD 1080) auf 2Mbits zu reduzieren. Es ist nicht zu erwarten, daß die Auflösung der Medien in den kommenden Jahren weiter rapide steigt. Stattdessen werden 3D oder Interaktion stärker Einfluß nehmen, die allerdings weniger Einfluß auf die Datenrate, als auf das Erlebnis haben.

    Mit einem Breitbandanschluß ab 2 Mbits verfügt also jeder Teilnehmer bereits über einen FULL HD Fernsehanschluß. Wem der PC zu kompliziert erscheint, kann sich für unter 150 EUR einen Netzwerkplayer zwischen Fernseher und Internetanschluß stecken und so bequem mit Fernbedienung ins neue Fernsehzeitalter starten.

    Der Besuch der 15 Minuten langen Tagesschau im Internet bedeutet ca. 22 MB Downloadvolumen.

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  • Full HD mit 2 Mbits
  • Netzwerkplayer
  • ARD & ZDF Testbilder HD
  • private stellen HD ein
  • Tagesschau
  • Donnerstag, 17. September 2009

    Nach dem Wahltag ist Zahltag - auch beim Breitband.

    Es ist die Ruhe vor dem Sturm.

    Prolog

    Dreieinhalb Jahre Schauspiel mit überwiegend heiterem Inhalt liegen hinter Deutschland. Im Mittelpunkt die eigene Schuld, dergleichen Dummheit, Leichtsinn oder Eitelkeit, durch Mißverständnisse oder Irrungen in gefahrlose Konflikte geraten, doch scheinbar glücklich geendet? So zumindest definiert sich eine Komödie und so meint man, haben wir die Krise überlebt. Endlich auch beim Breitband.

    Die Breitbandinitiative strotzt vor Millionen aus dem Konjunkturpaket II und Minister zu Guttenberg zieht eine "positive Zwischenbilanz der Breitbandstrategie". Nochmal gut gegangen.

    1. Akt - die Eitelkeit

    Daß die Telekom nicht mehr ausbaut, ist mit Geheimnis nicht mehr zu umschreiben. Vereinzelte Teenies, die zu Hause noch ein Plakat vom Herrn Obermann an der Wand haben, gieren nach Videodownload über 50 Mbits auf einer VDSL Line. Es klingt inzwischen schon fast nostalgisch, daß man diesem Hype erliegen konnte, denn die Realität sieht anders aus.

    "Die bisherigen Ausgaben für den VDSL-Ausbau seien sehr verlustreich und für die Eigenkapitalgeber [ der Dt. Telekom ] völlig unzumutbar, da sie sich über Jahre hinaus nicht rechnen. Die Kunden seien offenbar nicht bereit, den notwendigen Preisaufschlag für Bandbreiten über 16 MBit/s zu zahlen.", meinen nüchtern die Analysten von Sal. Oppenheim.

    Die Strategie, durch mehr Leistung höhere Gebühren einzufordern, ist damit gescheitert. Es wird Zeit, auch ohne diese Geste mehr zu verdienen. Als erstes Signal erkennt man die kostenpflichtige Bereitstellung des VDSL-Zugangsgerätes für immerhin 5 EUR mehr pro Monat.


    2. Akt - der Leichtsinn

    Vermutlich zum Schutze der Wahl in Deutschland wurden im Zentrum der Europäischen Macht die Mühlen etwas langsamer gemahlen, auch etwas leiser. Gemahlen wird unter anderem gerade an der VDSL-Regulierung.

    Wo der Zugang über Kabelkanäle zu den grauen Kästen, die das DSL-Wunder erbringen sollen, nicht möglich ist, soll der Wettbewerber auch direkten Zugriff auf die reine Glasfaser der Telekom erhalten. Diese und weitere Sondereingriffe in die interne Netzstruktur der Telekom wird ihr Netz weiter destabilisieren und die Wartung verteuern. Wer heutzutage einen Blick in eine Hauptverteiler einer Großstadt wirft, wird mitunter statt einer sauberen Steckleistenanordnung ein Kabelwirrwarr vorfinden, das Schaltungen erschwert.

    2009 besitzt die Telekom einen Marktanteil von knappen 50% im Breitbandmarkt, hält aber für alle (anderen) Wettbewerber die Infrastruktur in Betrieb, vor allem in ländlichen Gebieten, da dort in alte DSL-Technologie kein Wettbewerber investiert.

    Leider wollen die von DSL-Verheissung und -Wollust geprägten - statt "nur" einen Breitbandzugang zu nutzen - auch mal die T-DSL-Achterbahn fahren, die noch vor wenigen Jahren als Fernsehwerbung hoch und runter lief, am liebsten aber beim Wettbewerb für weniger Geld. Die wenigen Achterbahnfahrer fahren dann auch ihren Anschluß per (oft illegalem) Downloadwahn ans Limit, besonders die noch wenigeren, die stolze Besitzer neuer Manneskraft, einem VDSL 50.000 sind.

    Doch auch hier wird Leistung in Zukunft reduziert. Wer weniger bezahlt, soll auch wirklich weniger erhalten. Ab 100 GByte pro Monat wird nun auch bei der Telekom die Bandbreite gedrosselt.

    Zu guter letzt stärkt die Gewerkschaft Verdi den Ruf nach Erhöhung der Anschlußmiete, die Wettbewerber der Telekom zahlen müssen. Es ist der Telekom nicht gelungen, die Mitarbeiter so schnell zu verlieren, wie ihre Kunden. Und so soll die Entscheidung der Bundesnetzagentur über die Anschlußmiete um 2 EUR Netto nach oben korrigiert werden.


    3. Akt - die Dummheit

    Die Bankenrettung kostet, das Konjunkturpaket II kostet und der Staat samt Pensionen kostet sowieso. Wir wissen, wir sind alle schuld. Wir rennen dem billigen und günstigen hinterher, um nachher festzustellen, daß wir letztlich gar nichts bekommen. Das beginnt bei der Geldanlage, wandert über Gammelfleisch und Kunstkäse und landet direkt beim Breitband.

    Im Ergebnis hinterlassen wir der nächsten Generation dieses Jahr stolze 1,65 Billionen EUR neue Schulden. Dafür hätte man ganz Afrika ein Jahr finanzieren können (BIP) oder Madagaskar für 348 Jahre. Das muß bezahlt werden, gerecht natürlich. Und so melden sich auch schon die ersten Mehrwertsteuer-Experten und raten zu stolzen 25%.


    Finale

    Die Preise werden steigen, die Leistungen auf Ökonomie orientiert. Der Glanz des Breitband-Pop's ist verloschen. Weniger wird mehr sein - wer hätte das in Deutschland einmal gedacht.


    Epilog

    Und wo bleibt das ach so glorreiche WMAN? Es ist doch schon da. Wenn nicht, kommt es bereits auf völlig ökonomischen Pfaden. Und es ist sogar ökologisch abbaubar, sofern die ländliche Region doch noch vollständig "demographisch rückgebaut" wird.



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  • HvT Kabelindividualität
  • Entgelteproblematik Telekom
  • Kommentar Obermann
  • DSL gedrosselt
  • Verdi für TAL-Erhöhung
  • 25 statt 19
  • Neuverschuldung
  • Rückbau
  • Job Kahlschlag
  • Dienstag, 8. September 2009

    Eine Wahl, fünf Programme, kein Breitband

    Während aktive Bürger bereits über einen Breitbandanschluß verfügen, gutgläubige auf den magenta Riesen warten, so wird der guterzogene eine politische Lösung, eine Lösung von ganz ganz oben einfordern. Es ist schon erstaunlich, daß das richtige Kreuz am Wahltag die Welt retten soll. Grund genug, einen Blick in die Programme der Volksparteien zu werfen, denn thematisiert haben sie es alle - irgendwie.

    Die CDU/CSU möchte "die [..] Versorgung der entsprechenden Infrastruktur, insbesondere im Bereich der Breitbandversorgung, massiv vorantreiben" und "die Förderung [..] an den örtlichen Gegebenheiten ausrichten". Vermutlich weiß man hier, daß es differenziertem Engagement bedarf, wie der konkret aussehen soll, ist nicht ersichtlich, was eigentlich schade ist, wo doch im CDU dominierten Sachsen bereits signifikante Erfolge im Breitbandausbau - vor allem beim WMAN Ausbau - erzielt wurden.

    Die SPD speckt dies noch weiter ab. Ihr geht es ledeglich darum, "dass alle [..] Zugang zu einem leistungsfähigen Breitbandanschluss [..] in Deutschland bekommen". Der Zugang zum (Breitband)zugang ist denn wohl auch das rhetorische Mittel, was hier glänzt. Nämlich wenn der Zugang um (Breitband)zugang genauso langsam ist, wie der (Breitband)zugang selbst, dann heißt das warten.

    Die Grünen dagegen kommen mit einem konkreten Zugangsvorschlag. Überall in Deutschland sollen unter anderem WLAN-Zugänge entstehen. Obwohl WLAN eine weitaus geringere Strahlenbelastung als UMTS hat, müßte man doch für ein derartiges Hotspot-System für Jedermann an jedem Haus einen Sender installieren und somit durch Masse den Vorteil wieder kompensieren. Ein Schelm, wer dabei an grüne Technologie denkt.

    Die PDS hat denn endlich die rettende Idee. Breitbandzugang soll zu den Universaldiensten gezählt werden. Dann hätte jeder Bürger einen Rechtsanspruch, den er natürlich hier in Deutschland einklagen kann. Wahrscheinlich wollte man hiermit nur einen anderen Weg der Bedarfsermittlung einführen. Statt über Anfragen bei Providern oder im Bürgerbüro geht man dann erstmal vor Gericht.

    Die FDP fordert denn gleich, diese Universaldiensteinordnung zu unterlassen und mehr Transparenz zu schaffen. Wettbewerb und Regulierung wären die Grundlagen, die alles lösen, wie bei der Energieversorgung oder dem Bankwesen.

    Natürlich kann man alles schlechtreden. Volksparteien tragen ihren Namen nicht umsonst. Man muß es allen recht machen. Einer gewinnt, wobei ein anderer verliert. Während z.B. Herr Steinmeier behauptet, erst große Bandbreiten würden das Internet auch älteren Menschen nützen, so fragt sich manch Älterer schon, warum sich bestimmte Dokumente oder Auskünfte nur noch unter http/www abfragen lassen. Diese Adresse kennt er nicht.

    So schließen wir heute sehr philosophisch: Kompensation von Wirkungen war noch nie Rezept von Veränderungen. Da Ursachen ideologischer Natur sind, wagt sich dort niemand heran.

    Transparenz der Ideologie hat noch keine Partei eingefordert, wenngleich eine Transparenz der Politik hinreichend - und somit ein guter Anfang wäre - ein Programm, das sich immerhin wählen läßt: "Gläserner Staat statt gläserner Bürger".

    Ein Grund und Beispiel für diesen unerwarteten Tiefsinn: Es käme nicht unerwartet, wenn der Breitbandbedarf in drei Jahren auf Null sinkt, weil sämtliche deutschen Zugänge zum Internet zensiert, gesperrt und blockiert sind. Überwacht werden sie ja bereits.


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  • Samstag, 5. September 2009

    Tag der Sachsen

    Die Evolution Tour war zu Besuch beim Tag der Sachsen in Mittweida. Anlässlich des 800jährigen Bestehens der Stadt lud der Oberbürgermeister Matthias Damm zum größten Volks- und Heimatfest im Freistaat ein, wo sich die vielfältige Vereinslandschaft aus Sachsen mit heimatlichem Brauchtum und Traditionen, aber auch ganz modern präsentiert.

    Und während sicher einige Leser dieses Blogs, wie auch mancher Breitband-Weise bereits für sich vereinnamen, daß dem Kupfer, also ISDN oder DSL als Zugangstechnologie keine Zukunft mehr zugemessen wird, so erstaunt uns die pragmatischen Reaktionen bei den jüngeren. Natürlich sind die theoretischen und praktischen Ansätze für diese Erkenntnis den Kids und Jugendlichen nicht bekannt, dennoch wußten alle, daß Breitband etwas neues ist und etwas anderes als DSL.











    Nicht zuletzt wollen wir uns bei allen Teilnehmern unseres Spiel für den Spaß bedanken. Wir sehen uns dann spätestens 2010 wieder, in Oelsnitz im Erzgebirge zum nächsten Tag der Sachsen.

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  • Tag der Sachsen 2009
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