Freitag, 7. Dezember 2012

Die Zauberbox

Da es die Technologien des Monopolisten allein nicht schaffen, mittelfristig eine zukunftsweisende Performance beim Kunden zu realisieren, sollen sich die beiden Problemkinder VDSL und LTE gegenseitig helfen. Höchstsummarisch und genauso spekulativ sollen dann bis zu 200 MBit/s erreicht werden.

Die sogenannte "Hybridbox" soll es schaffen, beide Welten irgendwie zu bündeln.

Mit der Zauber- bzw. Hybridbox soll aber nicht die theoretische Zukunftsfähigkeit gelöst, sondern das morsche Telefonnetz per Katheder am Leben und in der Diskussion gehalten werden. Denn der Glasfaserausbau der Telekom beschränkt sich weiterhin auf wenige der grauen Kästen am Straßénrand (seltene Leuchtturmprojekte ausgeklammert).

Der Weg ins echte Glasfaser bleibt damit noch sehr lange versperrtm, vor allem in der öffentlichen Wahrnehmung. Der Markt wird sich lieber in Deutungsversuchen suhlen, ob die 200 MBit/s nun erreicht werden oder nicht. Die 200 MBit/s wären damit öffentlichwirksam in die Köpfe der Menschen geplanzt.

Dabei hat VDSL in der flächendeckenden Praxis schon bei 50 MBit/s so seine Probleme und auch mancher LTE-Nutzer wird beim Erreichen der 40 MBit/s-Marke überrascht zeigen. Wie daraus 200 MBit/s in Summe werden, kann man nur erraten. Die Zauberei geht also weiter.

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  • Hybridbox im Konzernbericht der Telekom
  • Mittwoch, 28. November 2012

    Alles mein.

    Die Filmindustrie wettert gegen das Internet, seitdem dieses Medium fit genug ist, Filme in hinreichend guter Qualität zu übertragen. In früheren Beiträgen hatten wir schon den Gegenläufigen Trend von wachsenden Bandbreiten der Zugänge vs. sinkenden Bandbreitenbedarf der Videokompression berichtet. Vermutlich wird man mit der Einführung des H.265 Codecs mit einem 2MBit/s-Anschluss flüssig und sehr scharf 1080p-Filme (derzeitiges "Full HD" oder "2K") sehen können. Es ist also technisch längst kein Problem mehr, Filme vom einen, zum anderen Ende der Welt zu kopieren.

    Fragen

    Während gewerblicher Vertrieb von unerlaubt kopierten Inhalten in jedem Fall bedenklich ist und ohnehin als Geschäftsmodell seine eignen Schwierigkeiten bergen wird:
     
  • wer gibt schließlich Geld für etwas aus, um es dann noch nicht einmal rechtmäßig zu besitzen?
  • wie billig müsste man dann anbieten?
  • wie wickelt man den Zahlungsfluss nachweisfrei ab?

  • so stößt doch die kostenfreie Teilhabe an privaten Kopien in eine ganz andere Richtung vor:
     
  • warum sollte jemand sich die Mühe machen und seine privaten Kopien anderen bereitstellen?
  • wenn kostenfreies Gut verfügbar ist, würde die Hemmschwelle der Nutzung gesenkt?
  • wie prägt der Konsum neuen - bisher unbekannten oder unbezahlbaren Guts?

  • Fakten

    Fakt ist, Nutzer konsumieren viel mehr, wenn ein kostenloses Angebot existiert.

    Fakt ist, einige Nutzer werden den kostenlosen Konsum gegen den kostenpflichtigen Konsum tauschen, Schaden entsteht.

    Allein daraus leitet sich schon ab, dass nicht jeder gesteigerte kostenlose Konsum einen Schaden im Sinne einer entgangenen Einnahme darstellt.


    Fakt ist aber auch, dass Nutzer nur bereit sind zu konsumieren, wenn sie den Inhalt kennen und sich vorab eine Meinung darüber gebildet haben. Niemand kauft unbekanntes. Diese Bedingung entfällt aber bei kostenfreiem oder günstigem Konsum. Der Konsument erweitert seine Meinung. Neue Chancen für den Verkauf?

    Pro Jahr werden weltweit über 5000 Kinofilme produziert (in Deutschland nur über 100). Eine Meinung haben wir uns in der Regel nur über die Filme gebildet, die beworben und in naher Zukunft zum Verkauf im nächsten Lichtspielhaus oder im Einzelhandel angeboten werden. Besonders stark werden Blockbuster beworben.

    In einer Studie, die an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und der Copenhagen Business School enstanden ist, wurden 1344 Filme in 49 Ländern über einen Zeitraum von fünf Jahren beobachtet. Zum Zeitpunkt der Abschaltung einer der größten Filesharingdienste (Megaupload 01/2012) seien die Einnahmen vieler Kinofilme messbar zurückgegangen. Nur Große Blockbuster-Produktionen wären nicht von dem Effekt betroffen gewesen.

    Filesharing hilft also der Filmbranche?

    Wer sich also schon immer gefragt hat, warum Hollywood jeden guten Film noch einmal als schlechtes Remake herausbringt, der wird ahnen, dass es hier gar nicht um Qualität oder Kreativität gehen kann. Für Hollywood ist Filesharing schädlich, da es dem Konsumenten die Vielfalt der Branche zeigt, dieser lernt und entscheidet unter Umständen in Zukunft anders.

    Beim genaueren Hinsehen scheint auch das Vorgehen gegen den Filesharingdienst Megaupload mehr als ein Schlag gegen mögliche Unterstützung bei Urheberrechtsverletzung gewesen zu sein.


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  • Filmproduktionen weltweit
  • Remakes, ein Auszug
  • Untersuchung der LMU München
  • Verlustmärchen der Filmindustrie
  • weitere Motive für Megaupload-Abschaltung
  • Sonntag, 11. November 2012

    Startschuss zum Remonopolisierungsturbo

    ...ein Blogautor würde sich wohl nach knapp 10 Monaten Sendepause schämen und entschuldigen. Ein Medium, was schweigt, ist sicher kein Medium? Wir finden: auch Schweigen kommuniziert. Denn beim Breitbandausbau in Deutschland muss klar attestiert werden, dass konzeptionell nichts wesentlich neues passiert ist. Und nur darüber wollen wir berichten.

    Zur Sicherheit fassen wir die Geschehnisse zusammen:

    Die Remonopolisierung der örtlichen Telefon-Infrastruktur schreitet weiterhin unaufhörlich voran, Mobilfunker verkünden immernoch imaginärste Bandbreiten und der Festnetzfunk (WMAN) erschließt nach und nach Gemeinden, Gewerbegebiete und kleinere Städte. Die Breitbandberater und Planungsbüros reden wiederholt von Terrabits, Glasfaser und vor allem vom beratungs- und planungsaufwändigen Tiefbau (nur 50% der Kosten stehen fürs Buddeln). Und die Kommunen werfen stets allzugern dem magenta Riesen die Kohle für smartes Patchwork seiner alten Drähte hinterher.

    Nun bahnt sich ein neuer Meilenstein in der Remonopolisierung an. Der rosa Monopolist hat sein größtes Problem zum argumentatorischen Zugpferd verdreht - das "Übersprechen". (Eigenstörung der Telefonleitung)

    Er hätte eigentlich zugeben sollen, dass das Konzept Telefonkabel auf dem letzten Loch pfeifft. Viele Fördermillionen wurden unter dem Telefonkabel-Pseudonym "Glasfaserausbau" (FTTC) dem Monopolisten zugesprochen. Doch wer würde mit dem Wort Glasfaserausbau eine maximale Versorgungsquote von nur 50% verbinden? Niemand.

    Stattdessen steigt das T in die nächste Pokerrunde ein. Man verspricht der Politik "bis zu" 100 MBit/s per Telefondoppeldraht, wenn man zugleich wieder exklusiv in den grauen Kästen am Straßenrand tätig werden darf. Die Wettbewerber, die auf Basis eigener Investitionen bisher ebenfalls dort werkelten, müßten dort wieder raus.

    Warum sollte der Staat hier mitgehen, wo er doch die Telefoninfastruktur bereits selbst bezahlte, zahlreiche Zuschüsse über Kommunen und Landkreise in weiteren Ausbau der Telekom steckte und die LTE-Frequenzen fast verschenkte, um in Stadt und Land überall 100 MBit/s zu haben?

    Und was haben diese versprochenen "bis zu" 100 Mbit/s mit einem Glasausbau zu tun?

    Nebelkerzenalarm für bildungsschwache Volksvertreter!


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  • Breko gegen Vectoring
  • Donnerstag, 19. Januar 2012

    Vectoring - NGN wirft seine Schatten voraus.

    Die Kupferleitungsbetreiber waren mal wieder ehrlich. Nach den Förderphasen zur Grundversorgung gibt man in hohen politischen Kreisen (zur Zeit EU) endlich zu, dass man mit Kupferleitungen soweit am Ende ist, da sich diese gegenseitig stören, erst recht bei den gewünschten hohen Bandbreiten (NGN).

    Dem Mainstream konnte man bisher nur die Fassung mit der Leitungslänge erklären, da sich hier genügend Argumentationspotential für Glasfaserstrecken zum örtlichen Verteiler bot. Je länger, desto schlechter - das war auch einfach zu verstehen. Und mit Glas ersetzt, heißt verkürzt, da Glas so schnell sei.

    Zurück zum Nachbarschaftsproblem im Kabelbündel: Wenn ein Teilnehmer 16 MBit/s bestellt, bekommt er diese Bandbreite (nah genug am Verteiler). Wenn mehrere 16 MBit/s bestellen, bekommt jeder nur eine Fraktion, da sich die Leitungen im Betrieb gegenseitig stören.

    Warum nun diese Ehrlichkeit? Neues Jahr - neue Vorsätze?

    Das Thema ist so alt, wie die Technologie, seit Jahren forschen Ingenieure und Wissenschaftler. Eine Methode, die Störungen zu kompensieren, lautet Vectoring. Mit Vectoring wird nicht nur ein Kabel als einziges, sondern alle Kabel im Bündel zusammen betrachtet und die Art und Weise deren Betriebs optimiert, man könnte auch sagen: neu arrangiert.

    Dazu muss man eben aber alle Kabel zusammen arrangieren können. Diese Aufgaben übernimt ein Gerät, an dem alle Kabel im Verteiler übergeben werden. Ein Gerät also für alle Kabelenden.

    Zur Zeit investieren sehr viele Breitbandfirmen in Glasfaserstrecken, um mit ihnen den nächsten Internetknoten direkt mit dem örtlichen Kabelverteiler zu verbinden. Allerdings wird dazu eben kurz vor dem Verteiler von Glasfaser auf Kupferleitungen umgesetzt, die dann als "erweiterte Kabelenden" des Verteilers dienen. Das ist mit Vectoring ausgeschlossen.

    Wo soll man also dieses "Vectoring" betreiben? Die erweiterten Kabelenden betreffen ja nur einen Teil der Kunden, nämlich den, der sich für den Alternativanbieter entschieden hat. Man wird das Gerät im bestehenden Verteiler aufbauen müssen. Wenn das Vectoring-Gerät im Verteiler des T die Kabel des T nutzt, sollte es dann nicht auch dem T gehören und von ihm betrieben werden? Ein neues Monopol.

    Dem Vectoring wird die Politik nicht entsagen, denn tatsächlich werden die maximalen Bandbreiten auf den Kupferleitungen etwas erhöht. Man strebt politisch schließlich 50 MBit/s an. Mit der Monopolentscheidung werden dann wiederum dem T Ausbauverpflichtungen auferlegt. Wenn schon Monopol, dann auch überall.

    Das Investment der Breitbandpioniere, die nur auf Glasfaserstrecken zum nächsten Kabelverteiler (oder -verzweiger) setzten, müsste neu berechnet werden.

    Natürlich besteht dann noch die Möglichkeit des virtuellen Entbündelns, wobei man verwundert feststellt, was das dann genau sein soll - denn Zugang zu Bitstream gibt es ja bereits zu entsprechend höheren Einkaufskonditionen. Und man kommt ins Grübeln, wozu dann diese zweite Glasfaserstrecke noch benötigt wird.


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  • EU zum Vectoring
  • Donnerstag, 17. November 2011

    Sachsen-Anhalt hat fertig - mit Breitband und so.

    Man hat allen Bürgen 2 Mbit/s bereitgestellt, lautet es aus der sachsen-anhaltinischen Staatskanzlei. Neue Töne? Kein Wahnsinn mit Förderung mehr? Endlich Vernunft und Dialog mit Anbietern und Bürgern? Wir schauen genauer hin.

    Im September verkündete die neue Staatsregierung in Sachsen-Anhalt noch, die Versorgung mit Breitbandanschlüssen habe sich deutlich verbessert, schließlich wurden 25 Mio EUR fast konkurrenzlos an den rosa Riesen überwiesen (unwesentliche Ausnahmen gibt es sicher). 280.000 Einwohner in 530 Dörfern und Stadtteilen konnten sich über gewohnte, alte, dünne und vor allem immer noch langsame Kupferkabel freuen.

    Kurz zuvor regte die Linke im Landtag noch eine Evaluation, eine neue Strategie für flächendeckend schnelle Internetverbindungen in Sachsen-Anhalt vorzulegen, welche neben Breitband auch andere Übertragungstechnologien, wie Fiberoptik und Funkübertragung, umfasst.

    Da ist es doch schön zu wissen, dass die Telekom - die zweifellos zu den aktiven Lesern dieses Blogs gehört - inzwischen stark mit Technologie-Mix wirbt: langsames LTE (wo bleiben die 100 Mbit/s?), langsames DSL (wer hat schon 16 Mbit/s?) und Glas überall dort, wo man es gar nicht erwartet.

    Es wird also munter im Wahnsinn 2.0 münden, wir berichten!


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  • Breitbandsituation verbessert
  • Linke will nun Technologie-Mix
  • Dienstag, 15. November 2011

    Breitbandförderung als Sandbox

    Der politische Wille ist in Deutschland bedenklich. Seine Wirkung lässt oft böses deuten. Am nähesten kommt man der Wahrheit aber mit dem Attestieren purer Naivität. Dies soll am Beispiel des Burgenbauens erläutert werden.

    Wenn sich Kinder im Sandkasten treffen, um mit Sand Burgen zu bauen, wird sich die Politik schon ausdenken müssen, wie das abläuft, denn es gibt Unmengen von Kinder und es gibt wenig Sand, im übrigen auch nur eine begrenzte Anzahl von Sandkasten. Einige Kinder sind in der Vergangenheit auffällig gewesen, Sand einfach mit nach Hause mitgenommen zu haben. Andere Kinder sind als streitsüchtig bekannt. Vielleicht sollte man auch nur Kinder in den Sandkassen lassen, die überhaupt in der Lage sind, Burgen zu bauen und dies auch wollen. Die Politik wird und will hier sicherlich niemals einem Burgenbauer die Hand führen, sondern nur den Rahmen stecken.

    Es wird also Regeln geben müssen. Und es wird Zugangskontrollen geben, die absichern, dass nur Kinder in den Sandkasten kommen, die sich an die Regeln halten. Es wird Sinn machen zu prüfen, ob man in dem jeweiligen Sandkasten überhaupt Burgen bauen kann. Um die Ökonomie zu befriedigie, wird jedes Kind möglichst seinen eigenen Eimer mitbringen müssen. Die Verwendung von Sand wird auf eine maximale Anzahl von Eimern Sand limitiert. Wer sich daran nicht hält, fliegt raus. Damit dies eingehalten wird, gibt es Kontrollpersonen, die dies beaufsichtigen. Weil man keine Experten für Sandburgenbau finden kann, die nicht schon für Sandburgenbauer arbeiten, nimmt man hierfür ehemalige Obsthändler, die nicht mehr mit Obst handeln, weil das zu kompliziert war.

    Doch es geht noch weiter, denn es besteht Konkretisierungsbedarf. Sonntags muss jedes Kind vor Antritt noch darlegen, wie und welche besonderen Planungsabsichten zum Burgenbauen bestehen. Man möchte ja schliesslich ein geschlossenes Burgenbild, keine kunterbunte Welt. Und Kinder aus der Unterschicht dürfen maximal 3 Burgen innerhalb von 3 Jahren bauen, auch müssen sie die Hälfte des Sandes selbst mitbringen. Wer in einer Woche 4 Burgen bauen möchte, muss nachweisen, dass er schonmal 2 Burgen gebaut hat. Und größere Burgen, die an zwei Tagen Bauzeit entstehen sollten, werden nur geduldet, wenn die allgemeine Auffassung bestätigt, dass dieses Kind so etwas überhaupt könne.

    Man sieht deutlich, dass aus der anfänglichen Absicht eine Teilnehmerselektion entstanden ist. Einige Kinder werden es schwerer haben, anderen wird es leichter gemacht. Es kann auch sein, dass viele Burgenbauer völlig ausgegrenzt werden. Kann so überhaupt noch das Ziel erreicht werden? Inzwischen wurde das Mittel zum Ziel. Politisch gilt es nun nicht mehr als Erfolg, wenn gute Burgen mit wenig Sand gebaut werden, sondern die Tatsache, dass sich wenigstens ein Kind im Sandkasten austoben darf, am besten immer dasselbe, da ist man vor Überraschungen sicher, selbst wenn es am Ende nur einen Erdhaufen statt einer Sandburg baut. Doch wenigstens etwas, sagt sich da der Leser.

    Doch projeziert man den geförderten Breitbandausbau in Deutschland auf den Sandburgenbau, so hat es hier ein Kind geschafft, täglich mit dem Laster an den Sandkasten zu fahren, den ganzen Sand abzuholen, um im Gegenzug nur ein Bürgchen zu hinterlassen. Dass in Einzelfällen auch mal ein anderes Kind in die Nähe des Sandkastens durfte, kann vernachlässigt werden.

    Dem Leser wird nun sicherlich klar, dass das Ziel gehörig verfehlt wurde, der Sand weg ist, es auch keinen Sinn macht, unter denselben Bedingungen mehr noch mehr Sand bereitszutellen und eigentlich nur noch bleibt, dem politischen Willen unlimitierte Naivität zu attestieren.




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    Montag, 25. Juli 2011

    Marktversagen attestiert, um Markt abzuschaffen

    Marktversagen ist ein wirtschaftswissenschaftliches Konzept für Situationen nach neoklassischer Grundlage. Mit dem Satz ist eigentlich alles gesagt. In der Breitbandversorgung attestierten die formals Gemüse verkauft habenden Berater seit 2 Jahren "Unversorgtheit". Millionen Gelder fließen dem magenta Dinosaurier zu, als ob er ohne diese Gelder schon verhungert wäre und deshalb seine Eltern nochmal kräftig füttern. Als "lukrativ" beurteilt daher das oft unliebsame Kind den heimischen Markt in seiner letzten Bilanz.

    Als zentrale Ursachen von Marktversagen gelten Informationsasymmetrien, natürliche Monopole sowie öffentliche Güter. Für all dies steht implizit der Staat. Durch die Bezuschussung der Deutschen Telekom in der Breitbandförderung werden diese Faktoren aber nicht abgeschafft, sondern verstärkt. Man könnte sagen, der Staat schafft soeben den Markt ab.

    14 Millionen EUR zahlte am vergangenen Montag der Landkreis Bautzen (Sachsen) an den rosa Riesen zur Versorgung weißer Flecken. Da hörte man "etwas VDSL sei dabei", DSL sowieso und natürlich viel "neues HSPA". Verwundert schaut sich der Pressemitteilungsexperte um - HSPA war doch schon deutschlandweit ausgerollt, laut Herrn Obermann? Haben da alle etwas überlesen? Es soll sogar LTE gefördert werden? Waren die LTE-Ersteiger nicht ohnehin dazu verpflichtet, die Region zu erschließen?
    Nicht einmal die Telekom scheint zu lesen, was sie selbst verbreitet. Die Informationsasymmetrie steigt enorm an.

    Auch das "natürliche" Monopol wird gefestigt. Denn überall dort, wo das T mit Glas erschließt - sei es auch nur 1cm - gehört ihm der Markt. Die anderen dürfen per Resale einkaufen, wenn es dem T genehm ist. Wir erinnern an die Vodafone-Klage vom letzten Jahr. 50% der Schaltungen des T-Vorleistungsprodukts schlugen fehl. Zufall?

    Auch wenn die Presse sich zur Zeit politisch angeordnet mit Breitbandbeauftragungen überschlägt, das Monopol wurde gestärkt und damit das strukturelle Problem verschlimmert.

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  • Marktversagen
  • 14 Millionen ade
  • Vodafone verklagt Telekom
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