Mittwoch, 1. Mai 2013

Drosselkom - herje, warum denn nicht?

Eigentlich wollten die Autoren des Blogs keine Lebenszeit für das Drosselkom-Thema nutzen. Wir erinnern uns alle: die Telekom plant, ihre ADSL-Internet-Flatrate-Tarife auf 75 GB SpeedStepDown zu limitieren.

Der Termin ist gut gewählt, schließlich beginnt 2014 der HvT-Abriss. Die bisherigen Kundenverträge werden geändert werden müssen. Da ist verständlich, dass das T testet, was geht.

Unverständlich ist die Empörung. VDSL-Tarife sind ja bereits auf 100 GB limitiert - und niemanden hat es bisher interessiert. Gerade VDSL, was primär zusammen mit Entertain ausgeliefert wurde. Man hat sich damals schon gewundert, wie das proprietäre System aus Unicast-Prefetch und Multicast-Distribution überhaupt von Dritten nutzbar sein soll. Netzneutralität? Bisher kein Thema.

Doch nun soll alles anders sein. Zahlreiche Hobby-WLAN-Folks hängen an geteilten DSL'ern, so mancher Einstiegsprovider nutzt gebündelte ADSL'er als Upstream-Peering. All das wird nun ökonomisch hinterfragt, nicht unberechtigt. 75 GB sind daher für den Diskussionseinstieg sehr gut gewählt. Für einen einzelnen Privatnutzer ist diese Menge an Daten zur Zeit tatsächlich Utopie - schafft er nie, selbst mit Maxdome, Youtube und Windows-Updates zusammen.

Das alles beweist nur immer wieder aufs neue, dass sich für VDSL bisher tatsächlich niemand interessiert hat. Nie im Leben hätte ein Mensch geglaubt, dass das, was bereits 5 Jahre usus war, plötzlich im Mainstream kritisiert wird. Willkommen in der neuen bunten Internetwelt!

Hier muss man nicht mehr wissen.

Eins noch: die Netzumstellung weg von den HvT's wird noch ganz andere Blüten hervorbringen. Man denke da an "nur noch per LTE versorgbare Kunden". Das alles ist schon jetzt eingepreist.