Montag, 30. November 2009

Zwangstrennung ab Sieben Millionen

Eigentlich ist ja 2009 das Jahr der Milliarden und des Geldes, doch diese sieben Millionen werden in klassischen, aussterbenden Telefonanschlüssen gerechnet. Jährlich schwindet das Vorkommen dieser Spezies. Nach Medienberichten werden diese komplett abgeschalten, sobald die siebener Grenze unterschritten wird. In vier Jahren soll es soweit sein.

Der Startschuss dieser evolutionären Deselektion ("Zwangsmigration") begann diesen Mai, als die Telekom alle ISDN-"Komfort"-Verträge kündigte und den Kunden somit erstmalig begreiflich machte, daß es nicht mehr so weiter geht, daß eben irgendwann ein Schlußstrich gezogen wird, ob der Kunde nun will oder nicht.

Damit reduziert sich für den Kunden nicht nur die Anzahl nutzbarer Dienste, sondern auch die Anzahl von Anbietern. Er wird nur noch Dienstleister wählen können, die tatsächlich vor Ort eigene Infrastruktur besitzen, ein sogenanntes Next Generation Network.

Bei den NGN-Anschlüssen laufen auch Telefonate komplett über das Internet. "Die Übertragung von Sprache mittels Voice-over-IP ist damit nur noch einer von vielen Diensten", meint DVPT-Vorstand Hans Joachim Wolff. Es fehlt auch meist die Notstromversorgung. Bei einem Ausfall der normalen Energieversorgung ist der Teilnehmer bei fehlender USV nicht erreichbar und kann nicht telefonieren. Auch stehen zahlreiche ISDN-Dienstmerkmale stehen nicht zur Verfügung (z. B. Gruppe-4-Telefax, B-Kanalbündelung, Datex-P). Welchen Vorteil bringt dieses neue Telefon?

Es dient eben nur noch dem Telefonat und kommt ohne Grundgebühr daher. Die Zukunft des neuen Telefons ist das SIP-Protokoll. Bereits heute können Breitbandnutzer Telefonanschlüsse ohne Grundgebühr nutzen. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Symmetrie von Breitbandanschlüssen, denn schliesslich telefoniert man nicht nur durch Zuhören, sondern möchte seinem Gesprächsteilnehmer auch mal etwas mitteilen.

Da ist es doch gut, daß der WMAN-Ausbau als NGN mit symmetrischen Bandbreiten daherkommt.

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  • Radikalumbau
  • SIP Telefonie ohne Grundgebühr
  • Dienstag, 17. November 2009

    Sie kommt nicht, sie kommt, sie kommt nicht ...

    Es gibt ja noch viele Menschen, die mit dem Namen Deutsche Telekom eine längst verloschene staatliche Organisation unter dem Namen Deutsche Bundespost verbinden. Daß der Konzern inwzischen privat funktioniert, kann man tatsächlich nicht erkennen, denn genauso wie der der Staat spart und spart sich der Konzern kaputt und macht dennoch Schulden. Nach dem Quartalsbericht QIII/2009 beträgt der Konzernumsatz 48,4 Milliarden, die Netto-Finanzverbindlichkeiten steigen auf 42,4 Milliarden Euro. Auch in der Öffentlichkeitsarbeit erkennt man Parallelen, es werden gezielt neue Sprachregelungen getroffen, wie folgendes Beispiel zeigen soll.

    In vielen Gegenden Deutschlands meinen Menschen, die Telekom hätte den Ausbau gestoppt, so zum Beispiel in Rheinbach, Rackwitz, Bad Tölz-Wolfratshausen oder Löningen. Diese Menschen sinieren darüber nicht in ihrer Wohnung zu Hause, sondern "stolpern" geradezu über die Tatsachen, wie offene Kabelschächte oder Kabelenden auf den Straßen.

    Aber hat deswegen die Deutsche Telekom ihren Ausbau gestoppt? Der O-Ton der Telekom sagt hierzu kurzgefaßt (die Originalfassung liegt unterhalb des Textes bereit): 800 Gemeinden waren laut Bundesregierung im Januar 2008 unterversorgt, in 2008 hätte die Telekom nun 400 Kooperationen zum Breitbandausbau abgeschlossen, in 2009 nochmal 400 Kooperationen. Da bleibt uns allen nur, dem Bonner Konzern herzlich zu danken und zu gratulieren. Wer nachrechnet, wird erkennen, daß das Breitbandproblem damit bereits 2009 behoben wurde, denn 400+400=800. Nicht nur gut, sondern doppelplusgut.

    Es müssen sich wohl alle anderen irren, wie die Bürger, die alle Fakten täglich in ihrem Ort prüfen können, die Bundesregierung, die eine Breitbandinitiative ins Leben ruft, die Regulierungsbehörde, die zur besseren Erschliessung Zugänge anderen privaten Anbietern zum Telekom-Netz schaffen möchte und natürlich die vielen privaten Anbieter und Initiativen, die inzwischen mit weitaus moderneren Technologien ihr Breitbandangebot ausbauen.

    Es wäre also denkbar, daß potemkinsches DSL gebaut wird, denn dort, wo Sekt und Kaviar genossen werden, leistet man sich gern eine Kulisse, die den wahren Stand verschweigt. Ob das bei der Deutschen Telekom so ist, sollten Sie selbst herausfinden.

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  • Telekom spart sich kaputt
  • Quartalsbericht Telekom Q3/2009
  • Meldungen aus Rheinbach
  • Meldung aus Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Meldung aus Löningen
  • O-Ton
  • Telekom scheitert gegen Regulierer
  • Potemkinsches Dorf
  • Doppelplusgut im Neusprech
  • Freitag, 6. November 2009

    Da waren es nur noch vier...

    Darwin hatte Recht. Sehr evolutionär geht es derzeit in der Wirtschaft zu. Was nicht selbst lebensfähig ist, stirbt. Da nützt es auch nichts, daß die moderne "Gesundheitspolitik" Neandertaler und Dinosaurier mit Tropf und Medikamenten am Leben hält. Dennoch scheint es, daß wir den Tod doch noch nicht ganz besiegt haben. Und so zwängt sich der Herr Darwin mit seiner Theorie wieder in die Moderne und lächelt ganz heimlich über die täglich publizierte Akzeptanz seiner Aussagen.

    Nun gibt es nur noch vier große Anbieter, bei denen man auf einen Breitbandanschluß in vielen Regionen noch vergeblich warten kann. Neusten Forschungsergebnissen zufolge starben die Dinos erst vor 20 Millionen Jahren aus.

    Warten Sie nicht 20 Millionen Jahre auf Ihren Anschluß. Melden Sie sich bei einem regionalen Anbieter an und unterstützen Sie damit die Artenvielfalt und den Fortschritt.

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  • Hansenet verkauft
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