Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Spiele sind eröffnet

Die Europäische Union hat die Breitbandförderung der Bundesregierung genehmigt. Die Anbieter rüsten sich mit Schwert und Schild, die Kaiser nehmen in der Loge platz und sehen den Akteuren zu. Anbieter, Berater, Marktforscher und Gemeinden ringen um ... worum eigentlich?

Wie kann man überhaupt den ökonomischen Wettbewerb im Zeitalter des aufgeklärten Weltbürgers mit einer Gladiatur vergleichen? Der Autor scheint anmaßend. Dazu sollte man aber die künstlerischen Interpretationen neuzeitlicher Regisseure in den Hintergrund treten lassen.

Der erst nach Cäsars Tod einsetzende öffentliche, vor allem kaiserlich inszenierte Kult diente vor allem dazu, das Volk zu beeindrucken. Es war schon damals wichtiger, hervorzuheben, wieviel Ressourcen vernichtet wurden. So meinte Kaiser Augustus bereits: „Dreimal ließ ich in meinem eigenen Namen Gladiatorenspiele veranstalten und fünfmal in dem meiner Söhne oder Enkel. Bei diesen Spielen kämpften etwa zehntausend Menschen [..] wobei ungefähr dreitausendfünfhundert Tiere erlegt wurden."

Den Kämpfen wohnten jeweils Schiedsrichter bei, die Regelverstöße erkannten und vor allem dafür sorgten, daß teuer erkaufte Gladiatoren nicht zu schnell starben. Den Sieger erwartete ein Geldbetrag, ein Ölzweig und öffentliche Anerkennung.

In einem ökomonischen System dagegen gewinnt die Evolution. Dort winkt kein Preis, die Regeln sind für alle gleich. Jeder Vor- und Nachteil ist eingepreist. Erst dadurch entsteht Artenvielfalt und die Chance zum Überleben, wenn sich die Umweltbedingungen stärker ändern. Und wer weiß das schon?

Wollen Sie mehr wissen?
  • Die Auslobung des Preises
  • Die Bennennung der Schiedsrichter
  • Die unnötige Verschwendung der Ressourcen
  •