Als zentrale Ursachen von Marktversagen gelten Informationsasymmetrien, natürliche Monopole sowie öffentliche Güter. Für all dies steht implizit der Staat. Durch die Bezuschussung der Deutschen Telekom in der Breitbandförderung werden diese Faktoren aber nicht abgeschafft, sondern verstärkt. Man könnte sagen, der Staat schafft soeben den Markt ab.
14 Millionen EUR zahlte am vergangenen Montag der Landkreis Bautzen (Sachsen) an den rosa Riesen zur Versorgung weißer Flecken. Da hörte man "etwas VDSL sei dabei", DSL sowieso und natürlich viel "neues HSPA". Verwundert schaut sich der Pressemitteilungsexperte um - HSPA war doch schon deutschlandweit ausgerollt, laut Herrn Obermann? Haben da alle etwas überlesen? Es soll sogar LTE gefördert werden? Waren die LTE-Ersteiger nicht ohnehin dazu verpflichtet, die Region zu erschließen?
Nicht einmal die Telekom scheint zu lesen, was sie selbst verbreitet. Die Informationsasymmetrie steigt enorm an.
Auch das "natürliche" Monopol wird gefestigt. Denn überall dort, wo das T mit Glas erschließt - sei es auch nur 1cm - gehört ihm der Markt. Die anderen dürfen per Resale einkaufen, wenn es dem T genehm ist. Wir erinnern an die Vodafone-Klage vom letzten Jahr. 50% der Schaltungen des T-Vorleistungsprodukts schlugen fehl. Zufall?
Auch wenn die Presse sich zur Zeit politisch angeordnet mit Breitbandbeauftragungen überschlägt, das Monopol wurde gestärkt und damit das strukturelle Problem verschlimmert.
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