Montag, 22. Juni 2009

Breitbandkonferenz 2009

Es war ein sonniger Morgen in Berlin, an dem die Breitbandkonferenz im BMWi startete. Ambitionierte Ziele der Bundesregierung sollten mit Practice untermauert werden, schliesslich ist es das Ziel, "in einem ersten Schritt bis Ende 2010 flächendeckend [jedem] einen Breitbandzugang zu ermöglichen" und "bis 2014 für mindestens 75 Prozent aller Haushalte [..] 50 Megabit pro Sekunde und mehr [zu] ermöglichen". Doch schon am Nachmittag regnete es aus Kannen. Ob die Konferenz daran ihren Anteil hatte?

Dabei ging es sehr gut los. Prof. Dr. Stephan Breide vom Breitbandkompetenzzentrum NRW schaffte es, den Ankündigungen der Bundesregierung tatsächlich ein praktisches Bild zu lieferen. Völlig ohne Zauberei wurde im Hochsauerlandkreis nach Bandbreitenbedarf ausgebaut und ein Netzbetrieb initialisiert, bei dem es manchem magenta Dinosaurier kalt den Rücken herunterläuft, und der sogar noch Gewinn erwirtschaftet und zukunftsfähig erscheint, da nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch entworfen. Schön für all diejenigen Kreise, die 2.7 Mio EUR über Brüssel ins Ländle befördern und dabei noch allen juristischen Fallstricken entfliehen können, die darauf warten, aus einem Breitbandabenteuer einen Regresshorror zu machen. Die Sonne war plötzlich weg.

Dunkle Wolken zogen auf, als die Industrialisierung Deutschlands als Motiv der Fördermaßnahmen gesucht wurde. Und als den Vertretern von Telekom und Bundesnetzagentur über fünfzehn Minuten sogar eine ideologische Gleichschaltung gelang, begann es dann doch zu regnen. "50 Mbits bis 2014" kommen ja schliesslich nicht irgendwo her. Hätten nicht 10, 20 oder 100 Mbits in eine nichttechnische, weil politische Welt besser gepaßt oder hat sich die Politik nicht bereits hier auf (nur) ein Produkt festgelegt, das regulatorisch derzeit (auch nur) von einem Anbieter geliefert wird? Und hat dieser Anbieter überhaupt Zeit oder Geld, sich dem Land zu nähern, wenn er den 75% überversorgten die nächste Überversorgung antut?

Obwohl all dies nicht zu Begeisterungsstürmen oder pauschalen Antworten führte, so war die Konferenz doch wichtig und gut. Den Initiatoren gebührt Dank. Die Bundesregierung hat es geschafft, Ihr Bild vom Breitbandausbau zu demonstrieren. Und wer es nicht mag und ändern will, der sollte starten statt zu warten.

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