Mittwoch, 20. Mai 2009

Märchen aus 16.000 und einem Bit/s

Viel hilft viel? Im Rennen um das billigste Breitbandangebot mit der höchsten Leistung wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Während die Aufklärung die meisten Stadtgebiete bereits erreicht hat, wird die Meßlatte gerade dort, wo noch gar keine Bandbreite anliegt, unnötig hoch gelegt. Tatsächlich surft nur ein Promille deutscher Surfer mit 16.000.

Wem die Zahl neu ist, der sollte sie gleich wieder vergessen. Es ist die Phantombandbreite. Jeder spricht über sie, jeder bietet sie an, doch nur wenige - ganz wenige - wollen sie gesehen haben. Warum bewirbt alle Welt etwas, das defakto nicht (oder nur sehr selten) lieferbar ist?

Zunächst offenbart sich die technologischen Begrenzung der ADSL2+ Schaltungsbandbreite "16.000" selbst in niegelnagelneuen Ausbaugebieten als Enttäuschung, da sie schon nach wenigen Metern vom Telekom-Hauptverteiler nicht mehr geschaltet werden kann, wenn nicht schon eher. Doch selbst, wer in den vermeindlichen Genuss kommt, erlebt eine Nutzbandbreite (mit der man letztendlich Daten von einem Server downloadet), die weitaus geringer ist, denn Provider unterfüttern die technischen Anschlüsse nicht immer mit genügend Internetbandbreite, Serverbetreiber drosseln bei intensiver Nutzung und Lieferanten von Inhalten limitieren gern Bandbreitenbezug pro Nutzer. Tatsächlich surft Deutschland zwischen 512 und 2000 Kbit/s.

Echte Breitbandanschlüsse haben diese Begrenzung nicht. Dort liegt an, was drauf steht. Mit wieviel MBit/s werden Sie surfen? Wollen Sie mehr wissen?

  • Artikel mit deutschlandweiter Umfrage der BILD
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